Mit ‚Schrift’ und ‚Schreiben’ werden zwei selten explizit thematisierte oder gar reflektierte Medien der wissenschaftlichen Kommunikation und des Wissenschaftssystems ins Zentrum dieser interdisziplinären Lehrveranstaltung gerückt. An Universitäten hat Schreiben in der Lehre und in der Forschung eine zentrale Funktion erlangt. Unklar ist allerdings, was beim Schreiben von Texten passiert? Inwieweit prägen Medien und Techniken das Schreiben (Handschrift, Schreibmaschine, Computer)? Was unterscheidet kreatives, literarisches und wissenschaftliches Schreiben? Welche Wissenschaften (Literaturwissenschaft, Linguistik, Anthropologie, Sozialwissenschaften, Neurowissenschaften) untersuchen (unterschiedliche) Schreibprozesse und von welchen Annahmen gehen sie dabei aus?
Ziel des Seminars ist es, diese Fragen zu diskutieren. Im Seminarverlauf werden drei Themenfelder behandelt: Erstens geht es um eine allgemeine Einführung in die wissenschaftstheoretischen sowie wissenschafts- und mediengeschichtlichen Grundlagen des Schreibens, vor allem in den Geistes- und Sozialwissenschaften. Was zeichnet Schriftkulturen aus? Welche Kommunikationsform ist ‚Schreiben’? Seit wann steht in den Wissenschaften, in Universitäten, in Forschung und in Lehre das Schreiben im Zentrum? Zweitens erfolgt ein Überblick über zentrale fachübergreifende Gebiete der Schrift- und Schreibforschung, insbesondere von Seiten der Anthropologie, der Psychologie und der Literaturwissenschaft. Drittens geht es um das Schreiben in verschiedenen Wissenschaftsdisziplinen, um das Erlernen des wissenschaftlichen Schreibens sowie um die Beobachtung gegenwärtiger Veränderungen in den Kommunikationsformen der Wissenschaften. Welche Rolle spielt ‚Schrift’ in der aktuellen wissenschaftlichen Kommunikation? Welche unterschiedlichen Schreibformen lassen sich in den Geistes-, Natur- und Sozialwissenschaften beobachten? Wie verändern sich Schreibprozesse bei Lehrenden und Studierenden im gegenwärtigen (und zukünftigen) Medienzeitalter?
Das Seminar besteht aus der gemeinschaftlichen Lektüre zentraler Texte zu den Themen ‚Schrift’, und ‚Schreiben’ sowie aus Anwendungsbeispielen.
Zulassung zum MA-Studiengang "Literaturwissenschaft"
Absovierte Grundlagenmodule
Vorbereitende Lektürevorschläge:
Bourdieu, P.; Passeron, J.C. & De Saint Martin, M. (1996) Academic Discourse. Linguistic Misunderstandings and Professorial Power. Cambridge: Polity Press
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum | |
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weekly | Mo | 14-16 | U6-211 | 11.10.2010-31.01.2011 |
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Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Deutsch als Fremdsprache und Germanistik / Master | (Enrollment until SoSe 2012) | MaDaFG-GLit | |||||
History, Philosophy and Sociology of Science / Master | (Enrollment until SoSe 2014) | Hauptmodul 4 | Wahlpflicht | 1. 2. 3. | 2 | scheinfähig - zusätzlich 4 LP für eine benotete Einzelleistung, 2 LP für eine unbenotete Einzelleistung HS | |
Literaturwissenschaft / Master | (Enrollment until SoSe 2012) | MaLitPM2; MaLitPM3 | |||||
Literaturwissenschaft / Master | (Enrollment until SoSe 2009) | MaLit4; MaLit5; MaLit10 | |||||
Medienwissenschaft, interdisziplinäre / Master | (Enrollment until SoSe 2014) | Hauptmodul 1 | Wahlpflicht | 3 | |||
Pädagogik / Erziehungswissenschaft / Diplom | (Enrollment until SoSe 2008) | H.S.2; H.S.3 | |||||
Soziologie / Diplom | (Enrollment until SoSe 2005) | 2.2.4 (DPO02) | Wahl | HS | |||
Soziologie / Master | (Enrollment until SoSe 2012) | Modul 3.3 | 3 | (bei Einzelleistung 3 LP zusätzlich) |
Voraussetzungen für eine aktive Teilnahme: Übernahme eines Referats sowie die Ausarbeitung eines dazugehörigen schriftlichen Exposé (2-3 Seiten).