Das Thema Gesundheit geht alle an. Das zeigt sich auch in der Vielfalt seiner Aspekte. Gesundheit ist für jeden Einzelnen eine wichtige Voraussetzung für ein glückliches Leben, die Medizin eine nach vielen Seiten hin folgenreiche Wissenschaft, das Gesundheitswesen ein sehr bedeutender Sektor der Volkswirtschaft und die Gesundheitspolitik einer der schwierigsten Gestaltungsbereiche für jede neue Regierung in unserem Land ebenso wie in anderen: Gründe genug, das Thema auch zu dem einer Veranstaltungsreihe im Forum Offene Wissenschaft zu machen. „Gesunde neue Welt“ – wie wird die Zukunft der Gesundheit aussehen, wie ist sie zu gestalten?
In solchen Vorlesungen kann es nicht um Ratschläge zum besten Weg für die individuelle Gesundheit gehen. Vielmehr steht, der Tradition des Forums Offene Wissenschaft entsprechend, das im Wintersemester 2015-2016 sein 40. Semester erlebt, Gesundheit als ein gesellschaftliches Problem im Zentrum: Wie steht es um soziale Gerechtigkeit im Gesundheitswesen, Gleichheit oder Ungleichheit der Chancen auf Gesundheit, Verteilung der Krankenversicherungskosten? Was sind die Folgen der Ökonomisierung der Kliniken, der Strategien der Pharmaindustrie oder des Wandels der Ernährungswirtschaft für die Gesundheit? Welche Zukunft werden uns neue wissenschaftliche und technische Entwicklungen der Medizin wie die alles durchdringende Digitalisierung oder die Techniken genetischer Manipulation („Transhumanismus“) bringen? Führt der Weg in eine „gesunde neue Welt“ und in welchem Sinne? Durch alle diese Themen hindurch zieht sich die Frage nach dem zugrunde liegenden bzw. neu zu bedenkenden Begriff von „Gesundheit“ und einer vernünftigen Kommunikation über diesen, schon von der schulischen Grundbildung an.
Zur Behandlung dieser Themen hat das Forum Offene Wissenschaft auch für diese Reihe wieder ausgewiesene Experten aus der Bielefelder Universität und von auswärts gewinnen können. Die fächerübergreifende Arbeitsgruppe, die es organisiert, führt damit, wie jetzt schon seit 20 Jahren, die Zielsetzung fort, ein wissenschaftlich, politisch und kulturell gleichermaßen wichtiges Thema aus der Sicht verschiedener Disziplinen und/oder Berufe zu beleuchten und damit ein die Fächer und Sparten übergreifendes Nachdenken und Gespräch anzuregen.
Das FOW wendet sich sowohl an Studierende aus allen Fächern und Semestern als auch an interessierte Bürgerinnen und Bürger der Stadt und Umgebung. Der Eintritt ist frei.
Programm des WiSe 15/16
19.10. Ungleiche Gesundheitschancen - Wie kann man sie erklären?
Prof. Dr. Klaus Hurrelmann, Erziehungs-, Sozial- und Gesundheitswissenschaften,
Hertie School of Governance, Berlin
findet in H1 statt!
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26.10. Was heißt Gesundheit? Eine Einladung, Gesundheit neu zu denken
Prof. Dr. Eberhard Göpel, Sozial- und Gesundheitswesen, Alice-Salomon-
Hochschule/Berlin
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02.11. "Gesundheits-Kommunikation": Mit einem neuen Gesundheitsverständnis leben
Prof. Dr. Peter-Ernst Schnabel, Soziologie und
Gesundheitswissenschaften, Universität Bielefeld
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09.11. Ökonomisierung des Gesundheitswesens - Zum Spannungsverhältnis von Ethik und
Monetik
Hartmut Reiners
Ökonom und Publizist, Berlin
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16.11. Ost vs. West oder Arm vs. Reich? Soziale Ungleichheiten in Deutschland
Prof. Dr. Oliver Razum, Gesundheitswissenschaften, Epidemiologie & International
Public Health, Universität Bielefeld
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23.11. Zivilisationskrankheiten - Wie gehen wir damit um?
Dr. Dietrich Garlichs, Politik-, Wirtschafts- und Rechtswissenschaft, Deutsche
Diabetes Gesellschaft (DDG), Düsseldorf
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30.11. Urban Health - auf der Schnittstelle von Stadtentwicklung und Public Health
Prof. Dr. Claudia Hornberg, Gesundheitswissenschaften, Universität Bielefeld
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07.12. Gerecht? Effizient? Finanzierungssysteme im internationalen Vergleich
Prof. Dr. Jürgen Wasem, Medizinmanagement, Universität Duisburg-Essen
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14.12. Pharmaindustrie: Was trägt sie zur Gesundheit bei?
Dipl.-Soz. Jörg Schaaber (MPH), Soziologie und Gesundheitswissenschaften, BUKO
Pharma-Kampagne, Health Action International (HAI), International Society of Drug
Bulletins
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21.12. Das Präventionsgesetz 2015 - alte Defizite - neue Chancen
Prof. Dr. Rolf Rosenbrock, Gesundheits- und Sozialpolitik, Präsident der
Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege, Berlin
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11.01. Gesundheit aus dem Boden (angefragt)
Dr. Ute Scheub, Politikwissenschaft, Journalistin, Berlin
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18.01. Neue Modelle der gesundheitlichen und pflegerischen Versorgung
Prof. Dr. Doris Schaeffer, Gesundheitswissenschaften, Universität Bielefeld
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25.01. Von smarten Uhren und digitalen Spuren - Potentiale und Risiken digitaler gesundheitsbezogener Daten
Michael Grimm, M.A., Sozialwissenschaften, Hans-Bredow-Institut, Hamburg
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01.02. Gesundheitsförderung im Kindes- und Jugendalter - Welche Rolle spielt die gesundheitliche Grundbildung?
Prof. Dr. Ullrich Bauer, Erziehungswissenschaft, Universität Bielefeld
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08.02. Gesunde neue Welt? Transhumanismus und andere Konzepte
Prof. Dr. Dr. Karl-Heinz Wehkamp, Human- und Geisteswissenschaften, Universität
Bremen
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Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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25-IndiErg-FOW Modul "Forum Offene Wissenschaft" | Forum Offene Wissenschaft | Studienleistung
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Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Erziehungswissenschaft GymGe / Master of Education | (Einschreibung bis SoSe 2014) | 2 | aktive Teilnahme | ||||
FORUM OFFENE WISSENSCHAFT | 2 | aktive Teilnahme | |||||
Studieren ab 50 |
Für regelmäßige Anwesenheit, Beteiligung an der Diskussion und Ablieferung eines ausführlichen Protokolls mindestens einer Veranstaltung können Studierende 2 LP individuellen Ergänzungsbereich erwerben.
Anforderungen an das Protokoll:
1. Form
Das Protokoll sollte einen Umfang von 4-6 Seiten in Schreibmaschinenschrift haben (1,5-zeilig, 12 p-Schrift, Rand links 4, rechts 2 cm).
Dazu kommt ein Deckblatt mit Name und Adresse, Matr-Nr., Thema der Reihe und der Veranstaltung, Referent/in. Moderator/in und Datum.
Das Protokoll ist in ganzen Sätzen zu formulieren. Aus den Formulierungen muss deutlich werden, was der/die Vortragende sagt, was Diskussionsteilnehmer sagen und was Meinung des/der Protokollierenden ist.
2. Inhalt
Das Protokoll enthält vier Teile:
Erstens eine Einleitung mit dem Thema, mit kurzen Informationen zum Vortragenden und einer Fragestellung, die der/die Protokolliernde gegebenenfalls selbst entwickeln muss. Dabei kann die Einleitung des Moderators aufgegriffen werden.
Zweitens die Zusammenfassung der wesentlichen Thesen und Begründungen des Vortrages. Das Protokoll entspricht nicht den Anforderungen, wenn nur die Folien des Referenten abgeschrieben werden.
Drittens einen Überblick über die Themen der Diskussion und Wiedergabe von Frage und Antwort zu zwei bis vier Themen, die dem/der Protokollierenden besonders wichtig scheinen.
Viertens eine Stellungnahme zu den Thesen des/der Vortragenden, in denen eine persönliche Meinung vorgetragen und begründet wird. Diese geht über eine Zustimmung zu den Thesen hinaus.
Die Veranstaltung, die protokolliert wird, ist frei wählbar. Das Protokoll ist spätestens zwei Wochen nach der Veranstaltung per mail zu senden an:
forum(at)uni-bielefeld.de
Hilfreich, aber nicht erforderlich, ist die Verwendung des .doc-Formats, da die Rückmeldung so leichter möglich ist.