Die Medien informieren zunehmend über Ereignisse im fernen China. Trotz oder wegen der breiten Berichterstattung fällt es der interessierten Öffentlichkeit ungewöhnlich schwer, die berichteten Ereignisse einzuordnen und zu bewerten: Ist Chinas Aufstieg zur Weltmacht für den Westen eine Bedrohung oder eine Chance?
Das gesteigerte Interesse der Medien an China verraten beispielhaft die jüngsten zahlreichen und ausführlichen Nachrichten:
- über den bisher größten Börsengang der Geschichte durch den Internetkonzern Alibaba, von dem auch die Deutsche Bank sehr profitierte;
- über die eskalierenden Proteste in Hongkong gegen die Einschränkung des Wahlrechts in der ehemaligen britischen Kronkolonie;
- über die Verurteilung des uigurischen Aktivisten Tohti zu lebenslanger Haft wegen angeblicher separatistischer Bestrebung;
- über die Klage gegen die chinesischen Gebietsansprüche im Südchinesischen Meer vor dem Internationalen Gerichtshof durch den philippinischen Präsidenten Aquino, der die Bedrohlichkeit der Lage mit den Ansprüchen Hitler-Deutschlands auf das Sudetenland verglich.
(Stand: Ende September 2014)
Die Medien berichten über diese Ereignisse, vermitteln jedoch nur wenig über die historischen Zusammenhänge, die nötig sind, um ihre innen- und außenpolitische Brisanz einschätzen zu können. Zudem fehlen Berichte über z. Z. weniger spektakuläre Ereignisse, die gleichwohl auf wichtige Trends verweisen, z.B. den Umbruch der Werte in China, die Folgen der Ein-Kind-Politik, die Verbesserungen der Arbeitsbedingungen und des Gesundheitssystems.
Das Forum Offene Wissenschaft setzte sich deshalb für das Wintersemester 2014/15 das Ziel, die historischen Hintergründe und die aktuelle Trends zu ermitteln, die wichtig sind, um Chinas Aufstieg zur Weltmacht und dessen Folgen für den Westen besser verstehen und beurteilen zu können. Zu diesem Zweck gewann es – mit Mitteln der Westfälisch-Lippischen Universitätsgesellschaft – ausgewiesene China-Experten aus ganz Deutschland für einen Vortrag in Bielefeld. Zu den 15 Vorträgen (mit anschließender Diskussion) sind, wie immer, die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Bielefeld und der Region sowie die Studierenden aus allen Fächern und Semestern herzlich eingeladen.
Zur Behandlung dieser Themen hat das Forum Offene Wissenschaft auch für diese Reihe wieder ausgewiesene Experten aus der Bielefelder Universität und von auswärts gewinnen können. Die fächerübergreifende Arbeitsgruppe, die es organisiert, führt damit, wie jetzt schon seit 38 Semestern, die Zielsetzung fort, ein wissenschaftlich, politisch und kulturell gleichermaßen wichtiges Thema aus der Sicht verschiedener Disziplinen und/oder Berufe zu beleuchten und damit ein die Fächer und Sparten übergreifendes Nachdenken und Gespräch anzuregen.
Das FOW wendet sich sowohl an Studierende aus allen Fächern und Semestern als auch an interessierte Bürgerinnen und Bürger der Stadt und Umgebung. Der Eintritt ist frei.
Mo., 18-20h, Hörsaal 7 Eröffnungsveranstaltung am 13. Oktober 2014
Mit Förderung der Westfälisch-Lippischen Universitätsgesellschaft
13.10. Konfuzius und Konfuzianismus. Ihre Bedeutung für die Geschichte Chinas in Geschichte und Gegenwart
Prof. Dr. Heiner Roetz, Sinologie, Universität Bochum
20.10. Geschichte Chinas seit dem 18. Jahrhundert: Konstruktion der Nation
Prof. Dr. Kai Vogelsang, Sinologie, Universität Hamburg
27.10. Chinas Sozialismus: Maos Entwicklungsmodell und die Folgen
Prof. Dr. Felix Wemheuer, Sinologie, Universität Köln
03.11. Chinas Kapitalismus: Nachholende oder neue Entwicklung?
PD Dr. Tobias ten Brink, Politikwissenschaft, Universität Frankfurt
10.11. Chinas politisches System: Wie funktioniert das Riesenreich?
Dr. Dr. Nele Noesselt, German Institute of Global and Area Studies, Hamburg
17.11. Situation der Frauen in China vor dem Hintergrund der kulturellen Tradition
Dr. Astrid Lipinsky, Sinologie, Universität Wien
24.11. Schulsystem und Lernkultur in China
Peixin Xian, Sprecherin des Bundesverbands ausländischer Studierender, Universität Bielefeld
01.12. Demographische Entwicklung und sozialpolitische Problemfelder
Dr. Tao Liu, Soziologie, Universität Bielefeld
08.12. Erfahrungen mit Organisation und Dynamik in der chinesischen Wissenschaft
Prof. Dr. Philippe Blanchard, Physik, Universität Bielefeld
Prof. Dr. Andreas Dress, Mathematik, Universität Bielefeld
Prof. Dr. Joachim Frohn, Wirtschaftswissenschaft, Universität Bielefeld
15.12. Chinas Zivilgesellschaft: Über Initiativen, oppositionelle Gruppen, Protest- und Selbstorganisationsformen
Prof. Dr. Thomas Heberer, Politikwissenschaft, Universität Duisburg/Essen
05.01. Von Chinas Umweltproblemen und den Schwierigkeiten, darüber einen Film zu drehen
Christina Naber, Filmemacherin, Berlin
12.01. Leistungen und Mängel des chinesischen Gesundheitssystems. Aktuelle Reformanstrengungen und die Rolle westlicher Partner
Rainer Kuth, Siemens, Erlangen
19.01. Arbeitsbedingungen in chinesischen Betrieben in Zeiten der Globalisierung. Wie sehen sie aus und wie lassen sie sich beeinflussen?
Ingeborg Wick, Südwind e.V. Institut für Ökonomie und Ökumene, Siegburg
26.01. Partnerschaften zwischen NRW und China. Eine Herausforderung für die Zivilgesellschaften auf beiden Seiten
Dr. Nora Sausmikat, Asienhaus, Köln
02.02. Gegenwärtige Literatur in China: Kommunismus, Kommerz und Schattierungen des Illegalen
Prof. Dr. Lena Henningsen, Sinologie, Universität Freiburg
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum | |
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wöchentlich | Mo | 18-20 | H4 | 20.10.-13.12.2014 | |
wöchentlich | Mo | 18-20 | H7 | 15.12.2014-06.02.2015
nicht am: 22.12.14 / 29.12.14 |
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einmalig | Mo | 18-20 | H7 | 09.02.2015 |
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Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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25-IndiErg-FOW Modul "Forum Offene Wissenschaft" | Forum Offene Wissenschaft | Studienleistung
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Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Erziehungswissenschaft GHR / Master of Education | (Einschreibung bis SoSe 2011) | 2 | aktive Teilnahme | ||||
Erziehungswissenschaft GymGe / Master of Education | (Einschreibung bis SoSe 2011) | 2 | aktive Teilnahme | ||||
Erziehungswissenschaft (Kernfach) / Bachelor | (Einschreibung bis SoSe 2011) | Kernfach | 2 | aktive Teilnahme | |||
Erziehungswissenschaft (Nebenfach) / Bachelor | (Einschreibung bis SoSe 2011) | Nebenfach | 2 | aktive Teilnahme | |||
FORUM OFFENE WISSENSCHAFT | 2 | aktive Teilnahme | |||||
Medienwissenschaft, interdisziplinäre / Master | (Einschreibung bis SoSe 2014) | Wahl | |||||
Pädagogik / Erziehungswissenschaft / Diplom | (Einschreibung bis SoSe 2008) | ||||||
Studieren ab 50 |
Für regelmäßige Anwesenheit, Beteiligung an der Diskussion und Ablieferung eines ausführlichen Protokolls mindestens einer Veranstaltung können Studierende 2 LP individuellen Ergänzungsbereich erwerben.
Anforderungen an das Protokoll:
1. Form
Das Protokoll sollte einen Umfang von 4-6 Seiten in Schreibmaschinenschrift haben (1,5-zeilig, 12 p-Schrift, Rand links 4, rechts 2 cm).
Dazu kommt ein Deckblatt mit Name und Adresse, Matr-Nr., Thema der Reihe und der Veranstaltung, Referent/in. Moderator/in und Datum.
Das Protokoll ist in ganzen Sätzen zu formulieren. Aus den Formulierungen muss deutlich werden, was der/die Vortragende sagt, was Diskussionsteilnehmer sagen und was Meinung des/der Protokollierenden ist.
2. Inhalt
Das Protokoll enthält vier Teile:
Erstens eine Einleitung mit dem Thema, mit kurzen Informationen zum Vortragenden und einer Fragestellung, die der/die Protokolliernde gegebenenfalls selbst entwickeln muss. Dabei kann die Einleitung des Moderators aufgegriffen werden.
Zweitens die Zusammenfassung der wesentlichen Thesen und Begründungen des Vortrages. Das Protokoll entspricht nicht den Anforderungen, wenn nur die Folien des Referenten abgeschrieben werden.
Drittens einen Überblick über die Themen der Diskussion und Wiedergabe von Frage und Antwort zu zwei bis vier Themen, die dem/der Protokollierenden besonders wichtig scheinen.
Viertens eine Stellungnahme zu den Thesen des/der Vortragenden, in denen eine persönliche Meinung vorgetragen und begründet wird. Diese geht über eine Zustimmung zu den Thesen hinaus.
Die Veranstaltung, die protokolliert wird, ist frei wählbar. Das Protokoll ist spätestens zwei Wochen nach der Veranstaltung per mail zu senden an:
forum(at)uni-bielefeld.de
Hilfreich, aber nicht erforderlich, ist die Verwendung des .doc-Formats, da die Rückmeldung so leichter möglich ist.