992001 Tempus – oder Tempo? – Unsere Gesellschaft zwischen Beschleunigung und Entschleunigung (IS) (SoSe 2014)

Inhalt, Kommentar

„Einszweidrei, im Sauseschritt läuft die Zeit; wir laufen mit “. Das ist die Erfahrung unserer Zivilisation. Wer es am liebsten gemütlich hat, leidet darunter. Andererseits: Ohne ständige Beschleunigung in Lebensbereichen wie Arbeit, Verkehr, Kommunikation gäbe es nicht das Niveau unseres Wohlstands, unseres Reichtums an Erlebnismöglichkeiten. Dennoch: Gegenwärtig scheint sich die Tempoerfahrung bei vielen in das Gefühl zu verändern, einer ausufernden, nicht mehr beherrschbaren Beschleunigung des individuellen und gesellschaftlichen Lebens in allen Bereichen ausgesetzt zu sein. Soziologen wie Hartmut Rosa sehen Beschleunigung als das Hauptmerkmal der Moderne mit bedenklichen Folgen. ; Wer sich deretwegen Sorgen macht, wirbt für Entschleunigung – und wird wiederum dafür von Verfechtern des Wirtschaftswachstums kritisiert. Es gibt offenbar Anlässe genug, solche Beobachtungen zu prüfen, nach den Gründen und Auswirkungen der Beschleunigung zu fragen und über mögliches Verhalten dazu nachzudenken: Welche technologischen, wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen führen zu Beschleunigung? Welche Motive wirken darauf ein? Wie verändert sich die Qualität der gesellschaftlichen und individuellen Praxis unter ihrem Einfluss?

Diesen Fragen soll in der Veranstaltungsreihe des Forums Offene Wissenschaft im Sommersemester 2014 nachgegangen werden. Nach einer Einführung von Hartmut Rosa in die gesamte Problematik in der Eröffnungsveranstaltung behandeln weitere Vorträge die Entwicklung der Zeitstrukturen und –messung, Beschleunigung der Informationsprozesse und Veränderungen in der Arbeitswelt. An Beispielen aus verschiedenen Bereichen – Politik, Gesundheit, Wissenschaft, Bildung werden die Wirkungen von Beschleunigung analysiert und ihre Folgen für die Menschen beschrieben. Immer geht es auch um die individuelle Wahrnehmung von Zeit und die Entwicklung eines bewussten Verhaltens zu Beschleunigung.

Zur Behandlung dieser Themen hat das Forum Offene Wissenschaft auch für diese Reihe wieder ausgewiesene Experten aus der Bielefelder Universität und von auswärts gewinnen können. Die fächerübergreifende Arbeitsgruppe, die es organisiert, führt damit, wie jetzt schon seit 36 Semestern, die Zielsetzung fort, ein wissenschaftlich, politisch und kulturell gleichermaßen wichtiges Thema aus der Sicht verschiedener Disziplinen und/oder Berufe zu beleuchten und damit ein die Fächer und Sparten übergreifendes Nachdenken und Gespräch anzuregen.
Das FOW wendet sich sowohl an Studierende aus allen Fächern und Semestern als auch an interessierte Bürgerinnen und Bürger der Stadt und Umgebung. Der Eintritt ist frei.

Mo., 18-20h, Hörsaal 4
Mit Förderung der Westfälisch-Lippischen Universitätsgesellschaft

Termine:
07.04. Beschleunigung - das Zeichen unserer Zeit?
Prof. Dr. Hartmut Rosa, Soziologie, Universität Jena

14.04. Herrschaft der Uhr. Entwicklung und Folgen der Zeitmessung
Prof. Dr. Dario Anselmetti, Physik, Universität Bielefeld

28.04. Information immer mehr, immer schneller: Beschleunigung, Rhythmen und "gute Vibrationen"
Prof. Dr. Ipke Wachsmuth, Kommunikationswissenschaft, Universität Bielefeld

05.05. Zeitwohlstand Kriterien für einen anderen Maßstab von Lebensqualität
Dr. Jürgen Rinderspacher, Ethik- und Sozialwissenschaft, Universität Münster

12.05. Verdichtung der Arbeit und deren Auswirkungen auf die Gesundheit
Prof. Dr. Claudia Hornberg, Gesundheitswissenschaft, Universität Bielefeld

19.05. Wachsender Entscheidungsdruck und größerer Zeitbedarf der Demokratie?
Prof. Dr. Andreas Fisahn, Rechtswissenschaft, Universität Bielefeld

26.05. Gesellschaftliche Zeitvorgaben und individueller Biorhythmus. Das Dilemma der Koordination
Prof. Dr. Barbara Griefahn, Arbeitsmedizin, TU Dortmund

02.06. Zeitwahrnehmung und Körperzustände
Dr. Marc Wittmann, Psychologie und Biologie, Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene Freiburg

16.06. Wahrheitsfindung unter Zeitdruck. Auswirkungen der Beschleunigung in der Wissenschaft
Prof. Dr. Martin Carrier, Wissenschaftsphilosophie, Universität Bielefeld

23.06. Die Zeitlichkeit des Bildes. Über Zeiterfahrungen in der Bildbetrachtung
Prof. Dr. Johannes Grave, Geschichtswissenschaft, Universität Bielefeld

30.06. Alternativen des persönlichen Umgangs mit Beschleunigung
Adriane Bettina Kobusch, Heilpraktik und Gesundheitswissenschaft, Bielefeld

07.07. Zeit in der Bildung, Zeit für Bildung
Prof. Dr. Susanne Thurn, Erziehungswissenschaft, Universität Bielefeld
Prof. Dr. Ludwig Huber, Erziehungswissenschaft, Universität Bielefeld

14.07. Zeitliche Strukturierungen der Geschichte: Epochen
Prof. Dr. Hans-Ulrich Wehler, Geschichtswissenschaft, Universität Bielefeld

Lehrende

Termine ( Kalendersicht )

Rhythmus Tag Uhrzeit Format / Ort Zeitraum  

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Fachzuordnungen

Modul Veranstaltung Leistungen  
25-IndiErg-FOW Modul "Forum Offene Wissenschaft" Forum Offene Wissenschaft Studienleistung
Studieninformation

Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.

Studiengang/-angebot Gültigkeit Variante Untergliederung Status Sem. LP  
Erziehungswissenschaft GHR / Master of Education (Einschreibung bis SoSe 2011)   2 aktive Teilnahme  
Erziehungswissenschaft GymGe / Master of Education (Einschreibung bis SoSe 2011)   2 aktive Teilnahme  
Erziehungswissenschaft (Kernfach) / Bachelor (Einschreibung bis SoSe 2011) Kernfach   2 aktive Teilnahme  
Erziehungswissenschaft (Nebenfach) / Bachelor (Einschreibung bis SoSe 2011) Nebenfach   2 aktive Teilnahme  
FORUM OFFENE WISSENSCHAFT   2 aktive Teilnahme  
Medienwissenschaft, interdisziplinäre / Master (Einschreibung bis SoSe 2014) Wahl  
Pädagogik / Erziehungswissenschaft / Diplom (Einschreibung bis SoSe 2008)    
Politische Kommunikation / Master (Einschreibung bis SoSe 2013) 3.1 Wahlpflicht 3 (bei Einzelleistung 2 LP zusätzlich)  
Studieren ab 50    

Für regelmäßige Anwesenheit, Beteiligung an der Diskussion und Ablieferung eines ausführlichen Protokolls mindestens einer Veranstaltung können Studierende 2 LP individuellen Ergänzungsbereich erwerben.
Anforderungen an das Protokoll:

1. Form
Das Protokoll sollte einen Umfang von 4-6 Seiten in Schreibmaschinenschrift haben (1,5-zeilig, 12 p-Schrift, Rand links 4, rechts 2 cm).
Dazu kommt ein Deckblatt mit Name und Adresse, Matr-Nr., Thema der Reihe und der Veranstaltung, Referent/in. Moderator/in und Datum.
Das Protokoll ist in ganzen Sätzen zu formulieren. Aus den Formulierungen muss deutlich werden, was der/die Vortragende sagt, was Diskussionsteilnehmer sagen und was Meinung des/der Protokollierenden ist.

2. Inhalt
Das Protokoll enthält vier Teile:
Erstens eine Einleitung mit dem Thema, mit kurzen Informationen zum Vortragenden und einer Fragestellung, die der/die Protokolliernde gegebenenfalls selbst entwickeln muss. Dabei kann die Einleitung des Moderators aufgegriffen werden.
Zweitens die Zusammenfassung der wesentlichen Thesen und Begründungen des Vortrages. Das Protokoll entspricht nicht den Anforderungen, wenn nur die Folien des Referenten abgeschrieben werden.
Drittens einen Überblick über die Themen der Diskussion und Wiedergabe von Frage und Antwort zu zwei bis vier Themen, die dem/der Protokollierenden besonders wichtig scheinen.
Viertens eine Stellungnahme zu den Thesen des/der Vortragenden, in denen eine persönliche Meinung vorgetragen und begründet wird. Diese geht über eine Zustimmung zu den Thesen hinaus.
Die Veranstaltung, die protokolliert wird, ist frei wählbar. Das Protokoll ist spätestens zwei Wochen nach der Veranstaltung per mail zu senden an:

forum(at)uni-bielefeld.de

Kein E-Learningangebot vorhanden
registrierte Anzahl: 119
Dies ist die Anzahl der Studierenden, die die Veranstaltung im Stundenplan gespeichert haben. In Klammern die Anzahl der über Gastaccounts angemeldeten Benutzer*innen.
Adresse:
SS2014_992001@ekvv.uni-bielefeld.de
Lehrende, ihre Sekretariate sowie für die Pflege der Veranstaltungsdaten zuständige Personen können über diese Adresse E-Mails an die Veranstaltungsteilnehmer*innen verschicken. WICHTIG: Sie müssen verschickte E-Mails jeweils freischalten. Warten Sie die Freischaltungs-E-Mail ab und folgen Sie den darin enthaltenen Hinweisen.
Falls die Belegnummer mehrfach im Semester verwendet wird können Sie die folgende alternative Verteileradresse nutzen, um die Teilnehmer*innen genau dieser Veranstaltung zu erreichen: VST_45681184@ekvv.uni-bielefeld.de
Reichweite:
38 Studierende direkt per E-Mail erreichbar
Hinweise:
Weitere Hinweise zu den E-Mailverteilern
Letzte Änderung Grunddaten/Lehrende:
Donnerstag, 10. März 2016 
Letzte Änderung Zeiten:
Dienstag, 18. März 2014 
Letzte Änderung Räume:
Dienstag, 18. März 2014 
Art(en) / SWS
Interdisziplinäres Seminar (IS) / 2
Einrichtung
Forum Offene Wissenschaft
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