Samuel Kufour, ehemaliger Verteidiger bei Bayern München, trug ein T-Shirt unter seinem Trikot. Beim Pokalendspiel führten die Bayern bis kurz vor Spielende. Dann schoß die gegnerische Mannschaft in schneller Folge zwei Tore und gewann das Spiel in letzter Sekunde. Mit Tränen in den Augen lag Kufour auf dem Rasen und wischte sich mit seinem Trikot die Tränen ab. In dem Augenblick schwenkte die Kamera auf ihn und man sah, was er auf sein T-Shirt für den Fall des Sieges geschrieben hatte: "Thank you God!" Gilt das nun auch für die Niederlage?
Wie steht es mit der Beziehung von Fußball und Religion? Sind Christen bessere Torjäger? Oder nur bessere Verlierer? Ist Gott rund? Und das Spiel auf dem Rasen eine populäre Ersatzreligion? Oder hat der Fußball seine Seele an den Mammon verkauft? Und um welche Art von Wunder handelt es sich eigentlich bei der Fußball-WM in Bern von 1954.
Fragen nach Ähnlichkeiten und Unterschieden von Religion und Fußball wollen wir anläßlich der Fußball-WM, die 2006 in Deutschland stattfindet, nachgehen.
Literatur zur Vorbereitung:
Dirk Schümer, Gott ist rund. Die Kultur des Fußballs, Frankfurt a. M. 1998
Rainer Moritz [Hg.], Vorne fallen die Tore. Fußball-Geschichte von Sokrates bis Rudi Völler, München 2002
Peter Noss [Hg.], fußball ver-rückt: Gefühl, Vernunft und Religion im Fußball. Annäherungen an eine besondere Welt, Münster 2004.
Gunter Gebauer, Sport in der Gesellschaft des Spektakels, Sankt Augustin, 2002
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