221049 Stadt und Gewalt im 19. und 20. Jahrhundert: internationale Perspektiven (Ü) (SoSe 2005)

Die Übung vertieft einige Aspekte der Vorlesung "Staatsgewalt in Deutschland im 19. und 20. Jahrhundert", auch in transnational-vergleichender Perspektive. Gerade in aktuellen Debatten wird der Zusammenhang zwischen Städten und Gewalt kaum noch hinterfragt. Auch scheint das staatliche Gewaltmonopol in einigen urbanen "Kiezen" außer Kraft gesetzt zu sein. Anhand ausgewählter Quellentexte und wissenschaftlicher sowie populärer Veröffentlichungen will die Übung den offenbar untrennbaren Zusammenhang von Stadt und Gewalt kritisch hinterfragen. Im Mittelpunkt stehen deutsche und angloamerikanische Großstädte vom späten 19. Jahrhundert bis in die 1980er Jahre. Im Einzelnen geht es u.a. um theoretische Grundlagen des Gewaltbegriffs, um frühe Studien über Unterschichten in Großstädten sowie in deren Slums, um Jugendgangs und Jugendgewalt, um Diskurse über Kriminalität und gefährliche Orte, aber auch um Großstadtsanierung

Literaturangaben

Rolf Lindner: Walks on the Wild Side. Eine Geschichte der Stadtforschung, Frankfurt/M. 2004; Judith Walkowitz, City of Dreadful Delight: Narratives of Sexual Danger in Late-Victorian London, Chicago 1992