250325 Rassismus und Aufklärung: Wissenschaft, Universalismus und Humanismus als Ausdruck westlicher Dominanz, epistemischer Gewalt und Naturbeherrschung? (S) (SoSe 2024)

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Die westliche Aufklärung war ideengeschichtlich keine homogene Epoche, sondern ein Zeitalter widersprüchlicher und uneinheitlicher Wertvorstellungen und Menschenbilder. So wurde in ihr sowohl der Gedanke entwickelt, dass alle Menschen mit gleichen und universellen Rechten geboren werden als auch, dass es minderwertige und unterentwickelte Rassen gibt, für die diese Rechte nicht gelten. Einerseits trug die Aufklärung zur Entstehung neuer Ideen bei, die zur Abschaffung von Sklaverei und Kolonialismus beitrugen. Andererseits waren viele prominente Denker der Aufklärung selbst in rassistisches und koloniales Denken verstrickt.

Auch wenn das koloniale Zeitalter als beendet gilt, setzen sich koloniale Ausbeutungs- und Herrschaftsverhältnisse bis heute fort. Ebenso hält sich im Westen hartnäckig die Vorstellung, dass das europäische Fortschritts-, Wachstums- und Entwicklungsmodell ein Ideal beschreibt, an denen sich alle andere Länder orientieren sollten. In den Ländern des globalen Südens hingegen erscheinen die Werte und Prinzipien der Aufklärung wie Humanismus, Universalismus und Menschenwürde vielen als Maskerade, hinter der sich ein eurozentrischer Herrschaftsanspruch verbirgt.

Es ist also kein Wunder, dass es zahlreiche Bedenken, Einwände und Vorwürfe gegen das Projekt der europäischen Aufklärung gibt. In diesem Seminar wollen wir uns kritisch mit den Errungenschaften, Schattenseiten und Folgewirkungen der Aufklärung befassen. Dabei sollen folgende Fragen und Themen behandelt werden:

- Schlüsselbegriffe: Aufklärung, (Post)Kolonialismus und Rassismus
- Dialektik der Aufklärung: Kritik am westlichen Fortschrittsoptimismus, an Technikgläubigkeit und Naturbeherrschung
- Waren Kant und andere Philosophen der Aufklärung Rassisten?
- Rassistische Dominanzverhältnisse und antisemitische Weltbilder im Diskurs der Aufklärung
- Was bedeuten epistemische Gewalt und Dekolonialisierung des Denkens?
- Gibt es auch eine nicht-westliche Aufklärung und was können wir beispielsweise von indigenen Gemeinschaften lernen?
- Universelle und objektive Moral vs. partikulare Normen und Kulturrelativismus?
- Kann es einen kritischen Universalismus geben, der die postkoloniale, ökologische und feministische Kritik an der Aufklärung berücksichtigt?
- Ist der Vorwurf der Verwestlichung ursprünglicher Kulturen Ausdruck eines antiaufklärerischen und romantisierenden Postkolonialismus?
- Leben wir in einem Zeitalter der Post- und Gegenaufklärung?

In dieser Veranstaltung findet ein Platzvergabeverfahren statt. Bitte informieren Sie sich hier über den Ablauf: https://www.uni-bielefeld.de/fakultaeten/erziehungswissenschaft/studium-und-lehre/studiendekanat/studienorganisation/platzvergabe/

Teaching staff

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Frequency Weekday Time Format / Place Period  
weekly Di 12-14 T7-138 09.04.-16.07.2024

Subject assignments

Module Course Requirements  
25-BE-IndiErg2_a IndiErg: Differenz und Heterogenität E2: Personen- und gruppenbezogene Differenzkonstruktionen Study requirement
Ungraded examination
Student information
E3: Heterogene Lebenslagen oder Personen- und gruppenbezogene Differenzkonstruktionen Study requirement
Ungraded examination
Student information
25-BE11 Abschlussmodul E1: Seminar Study requirement
Student information
25-BE7 Personen- und gruppenbezogene Differenzkonstruktionen E1: Theorie und Empirie personen- und gruppenbezogener Differenzkonstruktionen Study requirement
Student information
25-FS-BE7 Personen- und gruppenbezogene Differenzkonstruktionen E1: Theorie und Empirie personen- und gruppenbezogener Differenzkonstruktionen Study requirement
Ungraded examination
Student information
25-UFP-P4 Individuelle Profilbildung: Differenz, Heterogenität und Inklusion E2: Personen- und gruppenbezogene Differenzkonstruktionen Study requirement
Student information
30-MGS-4 Hauptmodul 3: Arbeit und gesellschaftliche Transformationen Seminar 1 Study requirement
Student information
Seminar 2 Study requirement
Graded examination
Student information

The binding module descriptions contain further information, including specifications on the "types of assignments" students need to complete. In cases where a module description mentions more than one kind of assignment, the respective member of the teaching staff will decide which task(s) they assign the students.


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Limitation of the number of participants:
Limited number of participants: 40
Address:
SS2024_250325@ekvv.uni-bielefeld.de
This address can be used by teaching staff, their secretary's offices as well as the individuals in charge of course data maintenance to send emails to the course participants. IMPORTANT: All sent emails must be activated. Wait for the activation email and follow the instructions given there.
If the reference number is used for several courses in the course of the semester, use the following alternative address to reach the participants of exactly this: VST_451224277@ekvv.uni-bielefeld.de
Coverage:
17 Students to be reached directly via email
Notes:
Additional notes on the electronic mailing lists
Last update basic details/teaching staff:
Thursday, March 21, 2024 
Last update times:
Friday, March 8, 2024 
Last update rooms:
Friday, March 8, 2024 
Type(s) / SWS (hours per week per semester)
S / 2
Department
Faculty of Educational Science
Questions or corrections?
Questions or correction requests for this course?
Planning support
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451224277