„Shaming“ kann als Versuch verstanden werden, Aussehen, Herkunft oder Verhalten als abweichend und minderwertig zu klassifizieren und für diese Abweichung die beschämte Person bzw. Gruppe – und nicht etwa soziale Umstände – verantwortlich zu machen. Den Betroffenen drohen Achtungsverlust und Anerkennungsverweigerung. Soziale Medien scheinen sich in besonderer Weise zu eignen für solche moralischen Zuschreibungen von vermeintlich persönlichem Versagen – nicht im Sinne einer Erzwingung, sondern der Ermöglichung und Förderung („technologies of shame“). Ihre Verfügbarkeit auf Trägermedien wie Smartphones macht es jetzt viel einfacher, als abweichend klassifizierte Äußerlichkeiten oder unterstelltes Fehlverhalten – ob nun im oder außerhalb des Netzes – für andere sichtbar zu machen und zu skandalisieren. Das wiederum vervielfacht die Anlässe für Beschämung in erheblicher Weise. Für Betroffene wird es schwieriger, angebliche Makel zu verbergen, sich gegen Vorwürfe zu wehren oder nur zurückzuziehen. Es wird jetzt nahezu unmöglich, Vorwürfe aus der Öffentlichkeit herauszuhalten. Beschämungen im Netz – ebenso Reaktionen darauf, die ebenfalls Beschämungen sein können – finden nicht nur unter Publikum statt, sondern nehmen häufig kollektive Formen an („public shaming“), die in besonderen Fällen auch die Aufmerksamkeit der Massenmedien auf sich ziehen. Das Seminar dient der Einführung in diese Thematik.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
---|
Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
---|---|---|---|
30-M35 Fachmodul Mediensoziologie | 1. Seminar | Studienleistung
|
Studieninformation |
2. Seminar | Studienleistung
|
Studieninformation | |
- | benotete Prüfungsleistung | Studieninformation | |
30-MGS-4 Hauptmodul 3: Arbeit und gesellschaftliche Transformationen | Seminar 1 | Studienleistung
|
Studieninformation |
Seminar 2 | Studienleistung
benotete Prüfungsleistung |
Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
Zu dieser Veranstaltung existiert ein Lernraum im E-Learning System. Lehrende können dort Materialien zu dieser Lehrveranstaltung bereitstellen: