„Doing Gender“ steht als Schlagwort für eine Denkrichtung innerhalb der feministischen Theorie, die sich mit der sozialen Konstruktion von Geschlecht in Form einer permanenten aktiven Leistung handelnder AkteurInnen befasst. Geschlecht wird nicht länger als Eigenschaft einer Person verstanden, sondern als Ergebnis eines kontinuierlichen, interaktiven Herstellungsprozesses. Der Soziologe Erving Goffman hat in „Das Arrangement der Geschlechter“ einen zentralen Beitrag zu dieser Auffassung geleistet. Neben einer eingehenden Lektüre dieses „Klassikers“ wird u.a. ein Aufsatz von Candace West und Don Zimmermann behandelt, mit dem das Konzept des „Doing Gender“ in die Geschlechtertheorie eingeführt wurde. Schließlich wird sich das Seminar auch mit der Frage beschäftigen, welches die Bedingungen der Möglichkeit eines „Undoing Gender“ sind.
Ziel des Seminars ist es, das für die Geschlechterforschung zentrale Konzept des „Doing Gender“ in seinen verschiedenen Ausprägungen und Facetten gemeinsam in intensiver Textlektüre kennenzulernen. Zugleich werden die Studierenden in die Grundlagen wissenschaftlichen Arbeitens eingeführt, die sie u.a. in Gruppenarbeit direkt anwenden (strukturiertes Lesen, Präsentation, Verschriftlichung).
Das Seminar richtet sich an Bachelorstudierende die bisher noch keine Vorkenntnisse in Theorien der Geschlechtersoziologie haben.
Goffman, Erving (1994): Interaktion und Geschlecht (Hrsg. von Hubert Knobloch), Frankfurt am Main. Darin: „Das Arrangement der Geschlechter“. S.
West, Candace/Don H. Zimmermann (1987): Doing Gender, in: Gender & Society, 1, S. 125-151.
West, Candace/Don H. Zimmermann (1991): Doing Gender, in: Judith
Lorber/Susan A. Farell (Hrsg.): The Social Construction of Gender, Newbury Park/London/New Dehli.
Gildemeister/Wetterer (1993): „Wie Geschlechter gemacht werden“. In: Knapp, G.A. et al. (Hrsg.) Traditionen Brüche. Entwicklungen feministischer Theorie. Freiburg i. Br., S. 201-254.
Stefan Hirschauer (2001): „Das Vergessen des Geschlechts. Zur Praxeologie einer Kategorie sozialer Ordnung“. In: Bettina Heintz (Hg.) (2001): Geschlechtersoziologie. Sonderheft 41/2001 Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, S. 208-235.
Bettina Heintz, Eva Nadai (1998): „Geschlecht und Kontext. De-Institutionalisierungsprozesse und geschlechtliche Differenzierung“. In: Zeitschrift für Soziologie 27, S. 75-93.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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25-FS-EM Einführungsmodul | E2: Einführende Veranstaltung aus den Fakultäten | Studieninformation | |
E3: Einführende Veranstaltung aus den Fakultäten | Studieninformation | ||
25-FS-GM Grundlagenmodul | E2: Einführende Veranstaltung aus den Fakultäten | Studieninformation | |
E3: Einführende Veranstaltung aus den Fakultäten | Studieninformation | ||
30-M26 Fachmodul Geschlechterforschung und Geschlechterverhältnisse | Einführung (Seminar 1) | Studienleistung
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Studieninformation |
Vertiefung (Seminar 2) | Studienleistung
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Studieninformation | |
- | benotete Prüfungsleistung | Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Geschlechterforschung in der Lehre | |||||||
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