300461 Wissenschaft, Medien, Öffentlichkeit. Einführung in die Problematik und Fallstudien. (S) (WiSe 2008/2009)

Was als Wissenschaft anerkannt oder abgelehnt wird, wird nicht allein innerhalb der Wissenschaften entschieden, sondern auch in der Öffentlichkeit. Die enge Beziehung der Wissenschaften zu ihren jeweiligen Öffentlichkeiten hat die Geschichte der heutigen modernen Wissensgesellschaft, in der Wissenschaft als eine öffentliche Angelegenheit erscheint, von ihrem Beginn an entscheidend mitgeprägt. Historisch gesehen haben sich die Wissenschaften als gesellschaftliches Teilsystem zwar in Abgrenzung zu öffentlichen Interessen etabliert. Diese Eigenständigkeit hat ihnen aber den Weg eröffnet, mit spezifischen Öffentlichkeiten in eine produktive Austauschbeziehung zu treten, bei denen sich beide Seiten als Ressourcen füreinander verstehen konnten.
Nach einer theoretischen Einführung in die Thematik werden neben Beispielen aus der wechselvollen Beziehungsgeschichte neuere Formate der Wissenschaftskommunikation vorgestellt und analysiert. Die Veranstaltung gibt auf diese Weise einen Einblick in die Konzeption und Bewertung aktueller Veranstaltungen und Initiativen (u.a. Jahr der Mathematik, Science Festival Geniale 2008 in Bielefeld, „Darwin führt durch Olderdissen“).

Literaturangaben

Weingart, Peter, 2005: Die Wissenschaft der Öffentlichkeit. Essays zum Verhältnis von Wissenschaft, Medien und Öffentlichkeit. Weilerswist: Velbrück Wissenschaft.
Nikolow, Sybilla/Schirrmacher, Arne (Hg.) 2007: Wissenschaft und Öffentlichkeit als Ressource füreinander. Studien zur Wissenschaftsgeschichte im 20. Jahrhundert, Frankfurt a. M.