Im Alltag scheint immer schon klar zu sein, was Geschlecht ist. Wenn wir jemanden sehen, dann wissen wir vermeintlich immer schon, ob es sich um einen Mann oder eine Frau handelt. Die Geschlechterforschung hinterfragt diese dualistischen Selbstverständlichkeiten und problematisiert sie. Können wir Geschlecht losgelöst von Herkunft, sexueller Orientierung, Religion, Alter oder Klasse betrachten? Lassen sich Grenzen zwischen Geschlechtern ziehen oder sind gerade diese Grenzen ein Problem?
Im Seminar werden wir eine gemeinsame Diskussionsgrundlage zu diesen und anderen Fragen schaffen, indem wir uns zunächst mit Klassikern der Geschlechterforschung auseinandersetzen, die eine Unterteilung in „Sex“ (biologisches Geschlecht) und „Gender“ (soziales Geschlecht) thematisieren. Ansätze, die die Kritik der Trennung von Natur und Kultur weiter ausarbeiten werden als sozialkonstruktivistische Ansätze vorgestellt. Eine dekonstruktive Geschlechterforschung wurde vor allem durch Judith Butlers Arbeiten angeregt: „Sex“ und „Gender“ werden um den Begriff „Begehren“ erweitert und damit eine queere Perspektive ermöglicht. Nach wie vor sind all diese Vorstellungen und Konzepte für die Erforschung von Geschlecht und Geschlechterverhältnissen von Bedeutung.
Ziel des Seminars ist es, verschiedene Perspektiven kennenzulernen und auf ihre Kritik an bestehenden Verhältnissen zu befragen. Das Seminar führt dabei auch in die Grundlagen wissenschaftlichen Arbeitens ein und bietet einen geschützten Raum, in dem diese Arbeitsweisen erprobt und eingeübt werden.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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30-M26 Fachmodul Geschlechterforschung und Geschlechterverhältnisse | Einführung (Seminar 1) | Studienleistung
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Studieninformation |
Vertiefung (Seminar 2) | Studienleistung
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Studieninformation | |
- | benotete Prüfungsleistung | Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.