Über Geschmack lässt sich nicht streiten. Ist das Kunst oder kann das weg? Solche Redewendungen zeugen von den Schwierigkeiten einer logischen Begründung ästhetischer Urteile. Das Seminar geht den Anfängen der Rede von sinnlicher Wahrnehmung und ästhetischer Erfahrung nach und fragt dabei gezielt nach Wechselwirkungen zwischen dem deutschen und dem angelsächsischen Sprachraum.
In der sich in Deutschland neu formierenden Wissenschaft des Schönen, die im 18. Jahrhundert allmählich einen Kunstbegriff ausbildet, wird u.a. der schottische Skeptiker David Hume rezipiert. Sulzer übersetzt Humes Philosophische Versuche über die menschliche Erkenntnis, bevor er seine enzyklopädische Theorie der schönen Künste schreibt. Auch Mendelssohn, Herder, Moritz und Kant zeigen sich von britischen Schriften beeinflusst, während sie die Autonomisierung der Künste und deren Theoretisierung vorantreiben. Die Suche nach den Wurzeln der Ästhetik des Erhabenen, des Hässlichen und Schrecklichen führt beispielsweise in die frühe englische Aufklärung, besonders zu den Philosophen John Dennis, Joseph Addison und dem Iren Edmund Burke. Mit Burkes "Philosophical Enquiry into the Origin of Our Ideas of the Sublime and Beautiful" (1756) kommt aus dem englischen Sprachraum der Impuls zur Hervorhebung des sinnlichen Empfindens. Zudem bringt die Rezeption von Joseph Addisons Essay on the Pleasures of the Imagination durch die Schweizer Bodmer und Breitinger Impulse zur freien Phantasietätigkeit mit sich, die eng mit der zeitgleichen Entwicklung des Romans verknüpft sind.
Im Seminar werden klassische Texte der deutsch- sowie englischsprachigen Ästhetik des 18. Jahrhunderts gelesen und auf intertextuelle Bezüge hin überprüft. Die Methode der Einflussforschung wird einer kritischen Prüfung unterzogen.
Aus den historischen Texten (Burke, Mendelssohn, Lessing, Eschenburg, Moritz, Kant, Herder u.a.) besprechen wir kurze, signifikante Ausschnitte.
Frequency | Weekday | Time | Format / Place | Period |
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The binding module descriptions contain further information, including specifications on the "types of assignments" students need to complete. In cases where a module description mentions more than one kind of assignment, the respective member of the teaching staff will decide which task(s) they assign the students.
Degree programme/academic programme | Validity | Variant | Subdivision | Status | Semester | LP | |
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Frauenstudien | (Enrollment until SoSe 2015) | ||||||
Literaturwissenschaft / Master | (Enrollment until SoSe 2012) | MaLit3; MaLit4a; MaLit4b | |||||
Literaturwissenschaft / Master | (Enrollment until SoSe 2012) | MaLit6b; MaLit5a |