In der modernen Welt befinden wir uns in einem permanenten Wechsel von Zugehörigkeiten und Rollen: Sohn oder Tochter, Partner oder Partnerin, Studentin oder Student, Arbeitnehmerin oder Arbeitnehmer. Bei all der Zeit und den Ressourcen, die uns diese (und viele andere) Aktivitäten abverlangen, sind solche multiplen Zugehörigkeiten jedoch nicht ungewöhnlich – ganz im Gegenteil. Dies schließt aber nicht aus, dass manche soziale Kollektive, allen konkurrierenden Ansprüchen an den Menschen zum Trotz, ihre Forderungen an das Individuum maximieren wollen. Man kann sie als »gierige Institutionen« (Coser 2015) bezeichnen, insofern sie totales Engagement und exklusive Loyalität von ihren Mitgliedern verlangen.
Im Seminar werden wir uns mit klassischen Ideen und moderneren Interpretationen zu gierigen Institutionen beschäftigen. Ergänzend werden wir u.a. eine Abgrenzung zu Goffmans »totalen Institutionen« vornehmen, Lewis Cosers Ideen aber auch mit geheimnissoziologischen Überlegungen ergänzen. Ein essenzieller Aspekt des Seminars hängt dabei von Ihrer Partizipation ab: Es soll um eigene Fälle von Sekten, lebensgemeinschaftlichen Utopien, militanten Kollektiven oder eine Vielzahl an anderen denkbaren sozialen Zusammenschlüssen gehen, die im Laufe des Semesters gesucht und gefunden werden.
Wenn Sie Fragen zur Veranstaltung oder Teilnahme haben, melden Sie sich gerne & jederzeit: dennis.firkus@uni-bielefeld.de. Organisationssoziologische Vorkenntnisse sind sicherlich von Vorteil, aber längst keine Voraussetzung zur Teilnahme.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum | |
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wöchentlich | Mo | 12-14 | S1-105 | 13.10.2025-06.02.2026 |
Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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30-M32 Fachmodul Organisation II (erweitert) | Problemfeldanalyse oder Vertiefungsseminar | Studienleistung
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Studieninformation |
Vertiefungsseminar | Studienleistung
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Studieninformation | |
- | benotete Prüfungsleistung | Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.