Der erste Teil der „Historischen Orientierung“ (HO) skizziert – nach einer Einführung in der ersten Woche – in Form einer Vorlesung (mit Karten, Bildern und Merkblättern) die Hauptepochen der griechischen und römischen Geschichte (archaisches, klassisches und hellenistisches Griechenland, römische Republik, Prinzipat und Spätantike) und stellt wichtige Begriffe und Phänomene vor. Dieser erste Teil umfasst sieben Termine, bis einschließlich 30.11.2023. Der hier vermittelte Stoff bietet eine bessere Grundlage für die Mitarbeit im Grundkurs als das meist sehr lückenhafte Schulwissen; es ist zugleich Gegenstand der ersten Modulteilprüfung im Grundkurs „Einführung in die Alte Geschichte“, die in Form einer Klausur von 90 Minuten am Do. 7.12.2023 abgenommen wird und außerdem den bis dahin behandelten Stoff des Tutoriums zum Grundkurs umfasst.
Der zweite Teil der „Historischen Orientierung“ (ab 14.12.2023) behandelt das Thema „Sklaven und Freigelassene in der Antike“. Die Sklaverei gehört zu den schlechthin zentralen Phänomenen sowohl in der Weltgeschichte aller Epochen wie in der neueren Globalgeschichte. In aktuellen geschichtspolitischen Diskussionen spielt sie eine zentrale Rolle: In den USA wird im Rahmen des sog. 1619-Projekts sogar propagiert, die Verpflanzung der ersten Sklaven aus Afrika als ‚wahreren‘ Gründungsmoment einer durch und durch von Rassismus und Gewalt geprägten Geschichte Amerikas auszuflaggen.
Die antiken Spielarten der Sklaverei sind aus zwei Gründen interessant: Ihr Studium erfordert es, historische Materialien verschiedener Art (literarische Texte, Artefakte, Inschriften) auszuwerten; dabei werden Felder wie Wirtschafts-, Sozial-, Rechts- und Alltagsgeschichte sowie das politische Denken berührt. Und in der Rezeptionsgeschichte, zur Rechtfertigung neuzeitlicher Sklaverei wie zu ihrer Bekämpfung, spielten antike Texte eine nicht unerhebliche Rolle.
Im zweiten Teil der HO liegt der Schwerpunkt darauf, neben den gesicherten Tatsachen und ausgewählten Forschungskontroversen vor allem aussagekräftige Quellen zur antiken Sklaverei vorzustellen. Aus einem Reservoir von einschlägigen Zeugnissen zum Thema wählen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dann für die schriftliche Quelleninterpretation, die als Modulteilprüfung im Rahmen des Grundkurses anzufertigen ist. Wer auch den zweiten Teil der Historischen Orientierung regelmäßig und aufmerksam besucht, wird es also viel leichter haben, diese Hausarbeit gut zu bewältigen.
Die Historische Orientierung und der Grundkurs „Einführung in die Alte Geschichte“, zusammen mit dem Tutorium zum Grundkurs, bilden das Grundmodul Antike.
Keine
Zu Teil 1: Der Große Ploetz. Enzyklopädie der Weltgeschichte. 35. Aufl. Göttingen 2008; Hans-Joachim Gehrke / Helmuth Schneider (Hgg.): Geschichte der Antike. Ein Studienbuch, 5. Aufl. Stuttgart/ Weimar 2019 (ältere Auflagen können auch benutzt werden).
Zu Teil 2: Egon Flaig, Weltgeschichte der Sklaverei, München 2. Aufl. 2011; Leonhard Schumacher, Sklaverei in der Antike. Alltag und Schicksal der Unfreien, München 2001; Elisabeth Herrmann-Otto, Sklaverei und Freilassung in der griechisch-römischen Welt, Hildesheim/Zürich/New York 2009; Keith Bradley / Paul Cartledge (Hgg.), The Cambridge World History of Slavery. Vol. 1: The Ancient Mediterranean World, Cambridge 2011; Deborah Kamen, Greek Slavery, Berlin/Boston 2023.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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22-1.1_a Grundmodul Antike | Historische Orientierung | unbenotete Prüfungsleistung
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Studieninformation |
22-1.1_a_ver1 Grundmodul Antike | Historische Orientierung | unbenotete Prüfungsleistung
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Studieninformation |
30-M11 Vernetzung: Sozialwissenschaftliche Nachbardisziplinen | 1. Vorlesung | Studieninformation | |
2. Vorlesung | Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.