In diesem Seminar sollen anhand der Lektüre ausgewählter Texte zentrale Probleme einer Sozial- und Kulturgeschichte erörtert werden, die sich als Geschichte sozialer Praktiken begreift. Der Ausgangspunkt der Praxistheorie ist, dass es die historischen Akteure sind, die Geschichte "machen", und zwar in einem Geflecht sozialer, kultureller Strukturen, die aber dem Handeln nicht einfach kausal vorgängig sind, sondern in der Aneignung und Interpretation der Akteure deren Interaktionen konstituieren und in diesem Prozess zugleich verändert oder reproduziert werden. Wichtige Probleme, die zu diskutieren sind, umfassen die Modellierung des historischen Akteurs, das Verhältnis von Struktur und Handeln, das Verhältnis von Struktur und Ereignis (oder Stabilität zu Wandel), die Rolle von "System" und Institution bzw. Organisation, die Frage der "Gesamtgesellschaft", die Beziehung zwischen Sprache und "außersprachlichem" Handeln und die Stellung der Massenmedien in der modernen Gesellschaft.
Gelesen werden "klassische" Texte etwa von Max Weber, Pierre Bourdieu und Anthony Giddens, aber auch Beiträge zur neuesten Diskussion, etwa von Andreas Reckwitz oder Richard Biernacki.
Andreas Reckwitz, Die Reproduktion und die Subversion sozialer Praktiken. Zugleich ein Kommentar zu Pierre Bourdieu und Judith Butler, in: Karl H. Hörning u. Julia Reuther (Hg.), Doing Culture. Neue Positionen zum Verhältnis von Kultur und sozialer Praxis, Bielefeld 2004, S. 40-54.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Geschichtswissenschaft / Master | (Einschreibung bis SoSe 2012) | Mastermodul 4.1 | 4.5 | benotet | |||
Geschichtswissenschaft (Hauptfach) / Magister | Wahlpflicht | nicht scheinfähig HS |