239975 Vom bürgerlichen Trauerspiel zum sozialen Drama (S) (SoSe 2012)

Mitte des 18. Jahrhunderts entstand in mehreren europäischen Literaturen eine neue Gattung des Dramas, das bürgerliche Trauerspiel. Sein herausragender Autor in Deutschland war Gotthold Ephraim Lessing, zugleich einer der wichtigsten Vertreter der deutschen Hochaufklärung, deren gesellschaftliche und politische Vorstellungen in der neuen Dramengattung literarisch gestaltet wurden. Doch die neue Form war anpassungsfähig und existierte länger als die Strömung der Aufklärung, die sie hervorgebracht hatte. Mitte des 19. Jahrhunderts veröffentlichte Friedrich Hebbel das letzte bedeutende Bürgerliche Trauerspiel, das in mehrerer Hinsicht als Radikalisierung der Gattung gelten kann. Aus dem bürgerlichen Trauerspiel ging Ende des 19. Jahrhunderts das naturalistische Soziale Drama hervor, das in verschiedener Weise auch die Dramenliteratur des 20. Jahrhunderts prägte.

Wir werden uns im Seminar mit drei Werken dieser Gattungen beschäftigen, mit G.E. Lessings 'Emilia Galotti', Friedrich Hebbels 'Maria Magdalena' und Gerhart Hauptmanns 'Vor Sonnenaufgang'. Im Mittelpunkt der Seminararbeit werden Analyse und Interpretation dieser Dramen stehen.

Bitte schaffen Sie sich die unten angegebenen Textausgaben an.

Teilnahmevoraussetzungen, notwendige Vorkenntnisse

keine

Literaturangaben

Gotthold Ephraim Lessing: Emilia Galotti.Text, Kommentar und Materialien, bearbeitet v. Matthais Buschmeier, München (Oldenbourg Verlag) 2009. (3,90 Euro )
Hebbel, Friedrich: Maria Magdalena. Ein bürgerliches Trauerspiel in drei Aufzügen, Husum (Hamburger Lesehefte) 2008. (1,30 Euro)
Hauptmann, Gerhart: Vor Sonnenaufgang. Soziales Drama, München (Ullstein Tsaschenbuch Verlag ) 1998. (6,95 Euro)