300061 Wissenschaft und Gesellschaft (S) (SoSe 2013)

Das Seminar beleuchtet die moderne Wissenschaft aus einer gesellschaftstheoretischen Perspektive. In der ersten Hälfte des Seminars werden die Grundlagen einer differenzierungstheoretischen Beobachtung der modernen Wissenschaft vermittelt. Ausgehend von einer Auseinandersetzung mit den klassischen Grundlagen der Differenzierungstheorie werden die zentralen Konzepte zweier prominenter Gesellschaftstheorien, der Bourdieuschen Feldtheorie einerseits und der Luhmannschen Systemtheorie andererseits, vermittelt. Der erste Teil des Seminars schließt mit einem vertiefenden Vergleich beider Ansätze. Im zweiten Teil rücken ausgewählte Problemfelder der systemtheoretischen Wissenschaftssoziologie ins Zentrum. Am Beispiel der Debatten über die Grenzen sowie die Globalität der Wissenschaft diskutiert das Seminar, welche Einwände und welche neuen Forschungsperspektiven die Luhmannsche Beschreibung der Wissenschaft provoziert hat.

Literaturangaben

Bourdieu (1998): Vom Gebrauch der Wissenschaft. Für eine klinische Soziologie des wissenschaftlichen Feldes. Konstanz: UVK.
Heintz u. Werron (2011), »Wie ist Globalisierung möglich? Zur Entstehung globaler Vergleichshorizonte am Beispiel von Wissenschaft und Sport«. In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie 63.3, 359-394.
Knorr-Cetina (1992): »Zur Unterkomplexität der Differenzierungstheorie. Empirische Anfragen an die Systemtheorie«. In: Zeitschrift für Soziologie 21.6, 406-419.
Luhmann (2005): Einführung in die Theorie der Gesellschaft. Hrsg. v. Baecker. Heidelberg: Carl-Auer-Systeme, 235-285.
Stichweh (1988): »Differenzierung des Wissenschaftssystems«. In: Differenzierung und Verselbständigung. Zur Entwicklung gesellschaftlicher Teilsysteme. Hrsg. v. Mayntz u. a. Frankfurt a. M./New York: Campus, 45-115.
Tyrell (1998): »Zur Diversität der Differenzierungstheorie. Soziologiehistorische Anmerkungen«. In: Soziale Systeme 4.1, 119–149.