220109 Tyrann - Basileus - Dynast: Formen der Alleinherrschaft in der griechischen Antike (Ü) (SoSe 2011)

Im antiken Griechenland entwickelte sich mit der Demokratie eine spezifische Herrschaftsform heraus, in der sich Freiheit, Autonomie und Autarkie eines jeden Bürgers durchsetzen und garantieren ließen. Umgeben waren die griechischen poleis jedoch von Monarchien, und in der Form der Tyrannis konnten auch die poleis selbst durch einen Einzelnen beherrscht werden, bevor schließlich im Zeitalter des Hellenismus Könige makedonischer Prägung in die Handlungsspielräume der Stadtstaaten eingriffen. In der Übung soll es darum gehen, die unterschiedlichen Spielarten von Alleinherrschaft von der Archaik bis in den Hellenismus etwa in Form der Tyrannis oder der Königsherrschaft hinsichtlich ihrer jeweiligen Voraussetzungen sowie der Handlungsspielräume des Herrschers zu untersuchen. Ebenso wird es darum gehen, wie die Alleinherrscher Akzeptanz für ihre Position im Gemeinwesen sicherten und wie Alleinherrschaft innerhalb einer ‚demokratischen‘ Welt reflektiert wurde.

Literaturangaben

J. Martin, s.v. Monarchie, Geschichtliche Grundbegriffe 4, 1978, 134-140; J. Cobet, König, Anführer, Herr; Monarch, Tyrann, in: E. Welskopf (Hrsg.), Soziale Typenbegriffe, Bd. 3, 1981, 11-66; P. Barcelo, Basileia, Monarchia, Tyrannis. Untersuchungen zu Entwicklung und Beurteilung von Alleinherrschaft im vorhellenistischen Griechenland. Stuttgart 1993; H.-J. Gehrke, Der siegreiche König. Überlegungen zur hellenistischen Monarchie, in: AKG 64, 1982, 247-277.