220048 Die sozialistischen Staaten nach 1953 - Fürsorgediktaturen? Die DDR und die Sowjetunion im Vergleich (S) (SoSe 2011)

Inhalt, Kommentar

Nach Stalins Tod entwickelten die sozialistischen Staaten zumindest eine gewisse Integrationskraft und erlangten ein beachtliches Maß an gesellschaftlicher Stabilität. Bisherige Erklärungsansätze, die von westlichen Werten und dem Diktaturmodell ausgehen, vermögen das nicht hinreichend zu erklären. In dem Forschungsseminar sollen verschiedene Erklärungsansätze, die diese Integrationskraft berücksichtigen (Fürsorgediktatur, partizipatorische Diktatur u.a.), erörtert werden. Unter dem Aspekt der politischen Kommunikation soll vergleichend für die Sowjetunion und die DDR die Durchsetzung von wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und kommunikativen Strukturen betrachtet werden, die nachhaltig Einstellungen und Verhaltensweisen der Bevölkerung beeinflussten. Behandelt werden u.a. das Verständnis von Demokratie und Wahlen, die Verhältnisse am Arbeitsplatz, das Eingabewesen, die Gestaltung von Konsum und Freizeit, Semantik, Bedeutung korrupter Praktiken, Toleranz gegenüber Regelverletzungen sowie das Funktionieren des Wirtschaftssystems. Schließlich ist zu klären, ob die Integrationskraft, und wenn ja warum, in den 1980er Jahren nachließ. Zusammen mit dem von Kirsten Bönker angebotenen Kurs bildet das Seminar ein Modul im Masterstudiengang.
Das Masterseminar beginnt wegen einer Dienstreise erst am 15. April 2011. Es werden Nachholtermine vereinbart.

Literaturangaben

Konrad Jarausch u. Hannes Siegrist (Hg.), Amerikanisierung und Sowjetisierung in Deutschland 1950 bis 1970. Frankfurt/Main u. New York 1997; Mary Fulbrook, The People's State. East German Society from Hitler to Honecker. New Haven u. London 2005; Mark Landsman, Dictatorship and Demand: The Politics of Consumerism in East Germany, Cambridge 2005; Handbuch der Geschichte Russlands, Band 5, 1945-1991: Vom Ende des Zweiten Weltkriegs bis zum Zusammenbruch der Sowjetunion, hg. von Stefan Plaggenborg, Stuttgart 2002; Alena Ledeneva, Russia’s Economy of Favours. ‚Blat’, Networking and Informal Exchange, Cambridge 1998; James Millar (Hg.), Politics, Work and Daily Life in the USSR. A Survey of Former Soviet Citizens, Cambridge 1987; Lewis H, Siegelbaum (Hg.), Borders of Socialism: Private Spheres of Soviet Russia, New York 2006; Alexei Yurchak, Everything was Forever, Until it was no more; The Last Soviet Generation, Princeton u.a. 2006; Corey Ross, The East German Dictatorship. Problems and Perspectives in the Interpretation of the GDR, London 2002.

Lehrende

Termine ( Kalendersicht )

Rhythmus Tag Uhrzeit Format / Ort Zeitraum  
wöchentlich Fr 12-14 S4-200 04.04.-15.07.2011

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Fachzuordnungen

Studiengang/-angebot Gültigkeit Variante Untergliederung Status Sem. LP  
Geschichtswissenschaft / Master (Einschreibung bis SoSe 2012) Modul 4.3; Modul 4.4; Modul 4.5 Wahlpflicht 9 scheinfähig  

Keine Konkretisierungen vorhanden
Kein E-Learningangebot vorhanden
Adresse:
SS2011_220048@ekvv.uni-bielefeld.de
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Hinweise:
Weitere Hinweise zu den E-Mailverteilern
Letzte Änderung Grunddaten/Lehrende:
Freitag, 11. Dezember 2015 
Letzte Änderung Zeiten:
Freitag, 15. April 2011 
Letzte Änderung Räume:
Freitag, 15. April 2011 
Art(en) / SWS
Seminar (S) / 2
Einrichtung
Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie / Abteilung Geschichtswissenschaft
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23141168