„Am Morgen vierfüßig, am Mittag zweifüßig, am Abend dreifüßig.“ – Das Rätsel der Sphinx, das erst Ödipus lösen konnte, stellt den Menschen in seinem Lebensverlauf dar. Diese besondere Perspektive, der life course approach, soll Ausgangspunkt des Seminars zur römischen Familie während der Republik und frühen Kaiserzeit sein. Menschenleben werden dabei im Längsschnitt betrachtet und innerhalb ihrer sozialen und kulturellen Kontexte analysiert. Ein besonderes Augenmerk fällt dabei auf die unterschiedlichen Alters- und Lebensphasen und die kritischen Übergänge zwischen ihnen, die oftmals durch besondere Übergangsriten (rite de passage) begleitet werden – etwa der Übergang von der Jugend zum Erwachsenensein.
Im Seminar soll es darum gehen, zum einen diesen theoretischen Zugang, der zunehmend in der aktuellen Bildungs-, Arbeitsmarkt- und Gesundheitspolitik Berücksichtigung findet, kennenzulernen und auf die römische Gesellschaft zu übertragen. Welche Lebensphasen werden in der römischen Gesellschaft in welcher Form markiert? Welche Riten markieren Geburt, das Ende der Kindheit und den Tod? Wie unterscheiden sich Lebensverläufe von Jungen und Mädchen, Männern und Frauen? Wie werden diese unterschiedlichen Lebensverläufe in der Familie integriert? Welche Wirkung hat eine solche Organisation von Lebensverläufen auf die Gesellschaft?
Erfolgreich abgeschlossenes Grundmodul Antike
• Gestrich, J.-U. Krause, M. Mitterauer, Geschichte der Familie, Stuttgart 2003.
• M. Harlow, R. Laurence, Growing up and Growing old in Ancient Rome. A Life Course Approach, London 2002.
• W. Heinz, J. Huinink, A. Weymann (Hrsg.), The life course reader: Individuals and Societies across time, Frankfurt/M. 2009.
• R. P. Saller, Patriarchy, Property and Death in the Roman Family, Cambridge 1994.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum | |
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wöchentlich | Di | 12-14 | T2-227 | 06.04.-17.07.2020 |
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Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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22-3.1 Hauptmodul Vormoderne
3.1.2 |
Historische Orientierung | Studieninformation | |
22-3.8 Wahlfreies Hauptmodul
3.1.2 |
Historische Orientierung | Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
Das Modul ist als integrierte vierstündige Veranstaltung konzipiert und sequentiell aufgebaut. Es kann daher nur als Ganzes belegt werden; ein Besuch nur der Historischen Orientierung / Übung oder des Seminars ist nicht möglich!
Für das ganze Modul: SL: Schriftliche Präsentation mit Quellenpapier und Bibliographie; PL: Hausarbeit im Umfang von 40.000-50.000 Zeichen (= 20-25 Seiten); s. Modulhandbuch.