996016 Habermas’ Kritik an Webers Rationalitätsbegriff (S) (SoSe 2010)

Rationalität und Rationalisierungsprozesse sind zentrale Themen im Werk Max Webers. In der Theorie des kommunikativen Handelns (1981) greift Jürgen Habermas Webers Analyse des Rationalitätsbegriffs auf, kritisiert sie und verallgemeinert sie zum Begriff der kommunikativen Rationalität: „Die Theorie des kommunikativen Handelns kann die Schwäche, die wir in der Weberschen Handlungstheorie entdeckt hatten, insofern wettmachen, als sie nicht auf Zweckrationalität als einzigen Aspekt, unter dem Handlungen kritisiert und verbessert werden können, fixiert bleibt.“ Diese Auseinandersetzung Habermas’ mit Weber ist Gegenstand des Seminars; als Textgrundlage dienen die entsprechenden Passagen aus der Theorie des kommunikativen Handelns.

Das Seminar richtet sich vornehmlich an Doktorandinnen und Doktoranden der BGHS sowie an alle an interdisziplinären Diskussionen zur Geschichte, Soziologie und Philosophie der Wissenschaften Interessierten. Die Veranstaltung steht im Kontext des von der BGHS-ZiF-Junior Research Group History, Sociology, and Philosophy of Science am 7. Juli am ZiF veranstalteten Vortrages von Wolfgang van den Daele (Berlin) zum Thema „Konsens, Dissens und Rationalität in Deliberationen über moralische Konflikte“.
Von den Teilnehmenden wird erwartet, dass sie einen ausgewählten Aspekt der Debatten um Rationalität und Rationalisierungsprozesse als Diskussionsbeitrag vorstellen.

Textgrundlage: Jürgen Habermas, Theorie des kommunikativen Handelns, 2 Bände, Frankfurt am Main: Suhrkamp 1981. (Bes. Bd. 1, Kap. I.1 und Teil III; Bd. 2, Kap. VIII.1.)

Termin für die Vorbesprechung: Montag, 14. Juni 2010, 15 Uhr, K4-114

Bei Fragen wenden Sie sich bitte an cmenke@uni-bielefeld.de und beat.baechi@uni-bielefeld.de