Warum gibt es ein Archiv speziell für Künstlerinnen – und warum für eine Region wie Ostwestfalen? Diese Fragen stehen im Zentrum des Seminars, dass sich in Theorie und Praxis mit dem Künstlerinnenarchiv OWL auseinandersetzen möchte.
Das Künstlerinnenarchiv OWL „ein-seh-bar“ ist als eine Initiative des Künstlerinnenforums bi-owl e. V. gegründet worden und seit 2001 mit über 350 Archivkästen zu Künstlerinnen aus der Region in der Bielefelder Stadtbibliothek zugänglich (Link zur Webseite: http://kuenstlerinnenforum-bi-owl.de/page.php?id=8). Mit dem eingerichteten Archiv soll Künstlerinnen unterschiedlicher Sparten aus OWL zu mehr Sichtbarkeit und Vernetzung verholfen werden, eines der zentralen Ziele der geschlechtlichen Gleichstellung.
Die Lehrveranstaltung in Kooperation mit dem Künstlerinnenforum bi-owl setzt sich zum Ziel, Einblicke in die Praxis der Archivarbeit zu vermitteln, indem die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Form der Übernahme einer „Patenschaft“ die vorhandenen Archivalien zu historischen und zeitgenössischen Künstlerinnen der Region nach archivarischen Standards aktualisieren und Dokumente sowie Kunstwerke von aktuellen Künstlerinnen in das Archiv aufnehmen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten einerseits durch Exkursionen in Archive und durch Gespräche mit Archivarinnen Einblicke in die außeruniversitäre Berufspraxis sowie in die Kriterien der Archivarbeit. Andererseits werden darüber hinaus Grundlagen zur Künstlerinnenforschung, zur feministischen Kunstgeschichte und zur „Kunst von unten“ (regionale Kunstgeschichte) vermittelt. Das theoretische Wissen wird durch gemeinsame Besuche von Ateliers regionaler Künstlerinnen, von Frauen betriebener Galerien, ferner durch Gespräche mit Mitgliedern und Initiatorinnen des Künstlerinnenforum bi-owl e. V. sowie mit Kuratorinnen vertieft.
Darauf aufbauend möchte das Seminar praktische Umsetzungen im Rahmen der Archivarbeit an der „ein-seh-bar“ als wissenschaftliche, künstlerische und kunstpolitische Tätigkeit ermöglichen. Ziele sind deshalb sowohl die archivarische Aufarbeitung und Erweiterung des Archivs als auch die Konzeption und Erarbeitung einer Ausstellung der Archivalien an unterschiedlichen Orten in der Universität – als Satellitenstationen zur sichtbaren und benutzbaren „ein-seh-bar“ in der Bielefelder Stadtbibliothek.
- Einfühlung und Abstraktion. Die Moderne der Frauen in Deutschland (Ausst.-Kat. Kunsthalle Bielefeld), hg. von Jutta Hülsewig-Johnen, Köln 2015.
- Eckhart G. Franz und Thomas Lux: Einführung in die Archivkunde, Darmstadt 92018.
- Kornelia Imesch u. Jennifer John: Inscriptions, Transgressions. Kunstgeschichte und Gender Studies, Bern 2008.
- Sigrid Ruby: Feminismus und Geschlechterdifferenzforschung, in: Kunsthistorische Arbeitsblätter 4/2003, S. 17-28.
- Beate Söntgen (Hg.): Rahmenwechsel. Kunstgeschichte als feministische Kunstwissenschaft, Berlin 1996.
- Jürgen Scheffler und Stefan Wiesekopsieker (Hg.): Starke Frauen in der Kunst. Künstlerinnen im Aufbruch zur Moderne. Von Ida Gerhardi bis Ilse Häfner-Mode, Bielefeld 2018.
- Anja Zimmermann (Hg.): Kunstgeschichte und Gender: eine Einführung, Berlin 2006.
Frequency | Weekday | Time | Format / Place | Period |
---|
Module | Course | Requirements | |
---|---|---|---|
22-2.5 Modul Geschichte und Öffentlichkeit | Übung Geschichte und Öffentlichkeit | Study requirement
Graded examination |
Student information |
22-BKG-PM Bild- und kunsthistorische Praxis | Praktikum | Ungraded examination
|
Student information |
Praktische Übung/Exkursion/Projektseminar | Study requirement
|
Student information | |
25-FS-EM Einführungsmodul | E2: Einführende Veranstaltung aus den Fakultäten | Student information | |
E3: Einführende Veranstaltung aus den Fakultäten | Student information | ||
25-FS-GM Grundlagenmodul | E2: Einführende Veranstaltung aus den Fakultäten | Student information | |
E3: Einführende Veranstaltung aus den Fakultäten | Student information |
The binding module descriptions contain further information, including specifications on the "types of assignments" students need to complete. In cases where a module description mentions more than one kind of assignment, the respective member of the teaching staff will decide which task(s) they assign the students.