300135 Westfalen, Deutschland, Balkan, Europa: Einführung in die Raumsoziologie (Ü) (WiSe 2004/2005)

In diesem Seminar soll nicht ontologisiert werden ("Deutschland, klar, das gibt's"), aber auch nicht mit kritischer Attitüde der Konstruiertheitsvorwurf gemacht werden ("Deutschland? Ist doch nur eine Konstruktion"). Es wird davon ausgegangen, daß alles Soziale in der Kommunikation konstruiert wird. Insofern geht es soziologisch um die Beschreibung von kommunikativem "Räumeln", von spacing, wie man woanders sagt.

Einleitung:
1. Doing geography in communication
2. Raum als vierte Sinndimension?
3. Modi des kommunikativen Raumgebrauchs
4. Räumliche Identitäten?
5. Kausalzurechnung auf Raum?

Bielefelder Fälle:
6. Das H.-U. Wehler-Syndrom: Neo-Rassismus oder was sonst?
7. Das Gewerkschafts-Syndrom: Standortnationalismus
8. Das Soziologie-Syndrom: methodischer Nationalismus

Exemplarische Modi des Raumgebrauchs:
9. Organisatorische Domänenbildung
10. Stilisierung
11. Schematisierung von Personen
12. Ethnisierung von Sachen und Personen
13. Peripherisierung und Protestmobilisierung

Literaturangaben

Literatur und eine Datenquelle zur Einführung:

Stichweh, Rudolf 1998: Raum, Region und Stadt in der Systemtheorie, in: Soziale Systeme 4, 341-359
Dammann, Klaus 2002: Observing Observers Using a Balkan/West Scheme. A look from Niklas Luhmann's sociology on the historiography of collective killing in Anatolia, Bulgaria and Serbia (erhältlich bei Frau Schulte, U3-238)
Wehler, Hans-Ulrich 2002: Die Selbstzerstörung der EU durch den Beitritt der Türkei (Die Zeit 13.9.2002, Kölner Stadtanzeiger 21./22.12.2002), in: Hans-Ulrich Wehler, Konflikte zu Beginn des 21. Jahrhunderts. Essays, München 2003: 41-52