221016 Kriminalität als historisches Phänomen (1. Teil im Rahmen des Grundmoduls II) (GK) (SoSe 2004)

Die historische Kriminalitätsforschung gehört zu den boomenden Feldern der historischen Forschung der letzten Jahre. Vor allem die Forschung zum Mittelalter und zur Frühen Neuzeit hat sich sehr ausführlich mit Fragen des Umgangs mit Kriminalität und abweichendem Verhalten auseinandergesetzt, aber auch für das 19. und 20. Jahrhundert hat das Themenfeld in den letzten Jahren zunehmend Aufmerksamkeit gefunden. Vom Holzdiebstahl über Kindsmord, Sexual- und Sittendelikten bis zu politischer und Regierungskriminalität eröffnet sich hier ein breites Themenspektrum. Epochenübergreifend wird es im Grundkurs um die Frage gehen, wie Gesellschaften Kriminalität definieren, wie sie mit Devianz umgehen und in welchem Verhältnis gesellschaftlicher Wandel und Strafbedürfnisse stehen.
Anhand des genannten Themenspektrums wird der Grundkurs in den beiden zur Verfügung stehenden Semestern in grundsätzliche Fragen historischen Arbeitens, in Arbeitstechniken und historische Fragestellungen, zu den Epochen Mittelalter/Frühe Neuzeit und 19./20. Jahrhundert einführen.

Literaturangaben

Einführende Literatur zum thematischen Schwerpunkt:

• Gerd Schwerhoff, Aktenkundig und gerichtsnotorisch. Einführung in die Historische Kriminalitätsforschung (Historische Einführungen 3), Tübingen 1999.

Propädeutische Literatur:

• Hans-Werner Goetz, Proseminar Geschichte: Mittelalter, Stuttgart 1993.
• Winfried Schulze, Einführung in die neuere Geschichte, Stuttgart (2. A.) 1991.
• Ernst Opgenoorth, Günther Schulz, Einführung in das Studium der Neueren Geschichte, Paderborn (6. A.) 2001.