361051 Was macht uns heute im Osterglauben sicher bzw. sicherer ? (V) (WiSe 2001/2002)

Der Glaube an die Auferstehung Jesu ist der alles tragende Schlußstein des Christentums. Bricht man ihn heraus, fällt das christliche Glaubensgebäude in sich zusammen. "Ist Christus nicht auferweckt worden", so Paulus in seinem 1. Brief an die Korinther, "dann ist unsere Verkündigung leer und unser Glaube sinnlos" (1 Kor 15,14). Christlicher Glaube ohne Ostern ist wie ein hölzernes Eisen.
Doch auch diese Beobachtung gilt: Das Ostergeheimnis verbirgt sich in dichten, ja undurch- dringlichen Wolken. Niemand hat diesen Gipfel je gesehen, geschweige gar erklommen. Für Kritiker und Skeptiker Grund genug, ihn zu negieren und als Wunschvorstellung zu verwerfen. Die Verlegenheit, in die ein Christ angesichts moderner Zweifel geraten kann, ist zugegebenermaßen groß.
Hilfe dürfen wir in dieser schwierigen, ganz und gar theologischen Frage nicht in der Philosophie und auch nicht in der Naturwissenschaft, sondern allein in den Texten vor allem des Neuen Testamentes suchen. In ihnen haben sich die Zweifel und Nöte, aber auch die Beobachtungen, Erfahrungen und Argumente jener erhalten, die an dem "Ereignis" der Auferstehung nahe dran waren.
Die biblischen Texte vor allem der vier Evangelien werden daher im Mittelpunkt der Vorlesung stehen. In kritischen Analysen wird zu eruieren versucht, was sich hinter einer anschaulichen Erzählweise an sicher(er)machenden Argumenten verbirgt.

Literaturangaben

R.E. BROWN, Begegnung mit dem Auferstandenen. Ein Begleiter durch die Osterevangelien, 1997;
J. KREMER, Die Osterevangelien. Geschichten um Geschichte, ²1981;
H. MERKLEIN, Die Jesusgeschichte - synoptisch gelesen, 1994;
U. WILCKENS, Auferstehung. Das biblische Auferstehungszeugnis historisch untersucht und erklärt, 1974.

Vgl. daneben die einschlägigen Kommentare zu den vier Evangelien! Weitere Literatur wird im Semesterapparat bereitgestellt.