250281 Einführung in die Sozialisationsforschung mit besonderer Berücksichtigung der Geschlechterperspektive (S) (SoSe 2007)

Das Feld der Sozialisationsforschung hat sich seit etlichen Jahren zu einer wichtigen und interdisziplinär ausgerichteten Schnittstelle verschiedener Teildisziplinen wie der Biologie, Psychologie, Soziologie und der Pädagogik entwickelt. Gemeinsamer Ausgangspunkt bei allen Differenzen der inzwischen zahlreich vorliegenden Theorie- und Forschungsansätze ist die These, dass Individuen nicht schon von Geburt an mit denen für ihr Leben notwendigen emotionalen und kognitiven Kompetenzen geboren werden, sondern dass sie diese Kompetenzen erst durch verschiedene Sozialisationsinstanzen (Familie, Kindergarten, Peer Groups, Schule, Medien, Arbeitsleben etc.) erwerben. Aus dieser Perspektive wird deutlich, dass Sozialisation nicht als ein einmaliger Vorgang gefasst werden kann, sondern dass es sich um einen hoch komplexen, dynamischen und lebenslang andauernden Prozess handelt, mit dem die Integration und Anpassung der Individuen in die Gesellschaft sicher gestellt wird. Im Rahmen des Seminars sollen am Beispiel 'klassischer' Texte und neuerer Beiträge zu diesem Thema verschiedene Konzepte zur Sozialisation vorgestellt und am Beispiel unterschiedlicher Praxisfelder konkretisiert werden. Dabei werden insbesondere diverse Ansätze zur geschlechtsspezifischen Sozialisation herangezogen, die die gesellschaftlichen Orte und die Praktiken der ¿Herstellung¿ von Männlichkeit und Weiblichkeit vor allem mit Blick auf den gesellschaftlichen Wandel von Geschlechterverhältnissen und Männlichkeits- und Weiblichkeitsbildern beleuchten.

Teilnahmevoraussetzungen, notwendige Vorkenntnisse

Bereitschaft zur Übernahme von Referaten

Literaturangaben

Tillmann, Klaus Jürgen: Sozialisationstheorien. Eine Einführung in den Zusammenhang von Gesellschaft, Institution und Subjektwerdung. Reinbek bei Hamburg 1994; Bilden, Helga: Geschlechtsspezifische Sozialisation. In: Hurrelmann, Klaus/Ulich, Dieter (Hg.): Neues Handbuch der Sozialisationsforschung, Weinheim/Basel 1991