Sprachliche Varietäten können innerhalb eines Sprachsystems synchron analysiert werden: man unterscheidet so Dialekte, Soziolekte und Fachsprachen. Bei der Erhebung von Daten sind die Linguisten auf aktive Sprecher angewiesen. Das weltweit größte Unternehmen einer Datenerhebung von dialektalen Varianten stellt der Deutsche Sprachatlas dar, der auf den Vorarbeiten von Georg Wenker und schließlich 40.000 Erhebungen vor Ort beruht. Wie aber kommt man an Sprecher, die vor langer Zeit verstorben sind, in Zeiten lebten, die Tonaufzeichnungen noch nicht kannten? Das Seminar stellt ein abgeschlossenes Projekt, den Historischen Südwestdeutschen Sprachatlas (HSS, 1979) und den kurz vor dem Abschluss befindlichen Atlas spätmittelalterlicher Schreibsprachen des niederdeutschen Altlandes und angrenzender Gebiete (ASnA) bzw. AS des ostniederdeutschen Raumes vor. Welche Daten wurden erhoben, wie wurde ausgewertet – kurz: wie macht man einen Sprachatlas? Vor allem aber: was lässt sich damit anfangen? Zu unterscheiden sind dabei die generellen Auskünfte, die solche Kartenwerke erlauben und Spezialauskünfte. Kann ich einem Text des 15. Jahrhunderts mit Hilfe der Karten die Informationen entlocken, in welcher Stadt er geschrieben wurde?
Wolfgang Kleiber, Konrad Kunze, Heinrich Löffler (Hrsg.): Historischer Südwestdeutscher Sprachatlas aufgrund von Urbaren des 13. bis 15. Jahrhunderts. 2 Bde. Bern, München 1979. (im Semesterapparat)
Fischer, Christian / Peters, Robert: Vom 'Atlas frühmittelniederdeutscher Schreibsprachen' zum 'Atlas spätmittelalterlicher Schreibsprachen des niederdeutschen Altlandes und angrenzender Gebiete' (ASnA). Entstehungsgeschichte, Bearbeitungsstand, erste Ergebnisse und Perspektiven, in: Peter Wiesinger, Franz Patocka (Hg.): Morphologie und Syntax deutscher Dialekte und Historische Dialektologie des Deutschen. Wien 2004, S. 406-428.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Germanistik / Bachelor | (Einschreibung bis SoSe 2011) | Kern- und Nebenfach | BaGerPoB1; BaGerP1V | 2/5 | |||
Germanistik / Master of Education | (Einschreibung bis SoSe 2014) | BaGerPoB1; BaGerP1V | 2/5 | ||||
Germanistik (GHR) / Bachelor | (Einschreibung bis SoSe 2011) | Kern- und Nebenfach | BaGerPoB1; BaGerP1V | 2/5 | |||
Germanistik (GHR) / Master of Education | (Einschreibung bis SoSe 2014) | BaGerB1; BaGerP1V | 2/5 | ||||
Germanistik/Deutsch | MA/SI/SII | HS |