230358 Um 1500: Tod und Sterben an der Schwelle zur Neuzeit (S) (SoSe 2025)

Inhalt, Kommentar

Der Tod und das Sterben gehören neben der Liebe zu den wohl prominentesten Themen der Literatur. Insbesondere im Spätmittelalter und in der beginnenden Neuzeit aber tauchen vermehrt Texte auf, die sich mit dem guten Tod und dem richtigen Sterben auseinandersetzen. Geprägt sind sie von der Hoffnung, dass der Tod zwar das Ende des irdischen Lebens sei, darauf jedoch ein Leben nach dem Tod folge. Verbunden wird dieser Gedanke mit einer Vermittlung christlicher Lebenslehre und moralischer Unterweisung. Das literarische Genus der 'ars moriendi' entwickelt sich. Die Allgegenwart des Todes kann aber auch dazu führen, über den Verlust des Irdischen zu reflektieren, mithin einen Anspruch auf irdisches Glück zu formulieren. Ein herausragendes Beispiel für die Auseinandersetzung mit Tod und Sterben ist schließlich ein eloquentes Streitgespräch mit dem Tod selbst: Der rhetorisch brillante 'Ackermann aus Böhmen' des Johannes von Tepl präsentiert den Ackermann als einen um seine geliebte Frau trauernden Menschen, der den personifizierten Tod anklagt. Diesen und weitere thematisch relevante Texte wollen wir im Seminar in ihrer Spezifik erschließen und danach fragen, wie über den Tod aus verschiedenen Perspektiven an der Schwelle zur Neuzeit nachgedacht werden konnte.

Teilnahmevoraussetzungen, notwendige Vorkenntnisse

Hinweis zum Modul: Wegen des hohen Arbeitsaufwands empfehlen wir dringend, das Modul in zwei Semestern zu studieren.

Literaturangaben

Textausgabe (bitte anschaffen):
Johannes von Tepl: Der Ackermann. Frnhd./Nhd. Hrsg., übers. u. komm. v. Christian Kiening. Durchges. u. verb. Ausg. Stuttgart 2002 (RUB 18075).

Weitere Primärtexte werden im Lernraum zur Verfügung gestellt.

Zur Einführung:
Hahn, Gerhard: Art. Johannes von Tepl. In: VL 4 (1983), Sp. 763–774.
Kiening, Christian: Johannes von Tepl. Der Ackermann (um 1400). In: Literarische Performativi-tät. Lektüren vormoderner Texte. Hrsg. v. Cornelia Herberichs. Zürich 2008, S. 281–296.
Münkler, Marina: Volkssprachlicher Früh- und Hochhumanismus. In: Die Literatur im Über-gang vom Mittelalter zur Neuzeit. Hrsg. v. Werner Röcke u. Marina Münkler. München 2004 (Hansers Sozialgeschichte der dt. Literatur 1), S. 77–96.
Palmer, Nigel F.: Art. Ars moriendi. In: RLW 1 (1997), S. 141–143.

Lehrende

Termine ( Kalendersicht )

Rhythmus Tag Uhrzeit Format / Ort Zeitraum  
wöchentlich Mo 12-14 U2-229 07.04.-18.07.2025
nicht am: 21.04.25 / 09.06.25

Fachzuordnungen

Modul Veranstaltung Leistungen  
23-GER-BasLit Basismodul Literaturwissenschaft: Historische Aspekte der Literatur: Epochen und Epochenumbrüche Seminar zur deutschen Literaturgeschichte Studienleistung
Studieninformation
- benotete Prüfungsleistung Studieninformation

Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.

Studiengang/-angebot Gültigkeit Variante Untergliederung Status Sem. LP  
Studieren ab 50    

Keine Konkretisierungen vorhanden
Lernraum (E-Learning)
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eKVV Teilnahmemanagement:
Bei dieser Lehrveranstaltung wird das eKVV-Teilnahmemanagement genutzt.
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Adresse:
SS2025_230358@ekvv.uni-bielefeld.de
Lehrende, ihre Sekretariate sowie für die Pflege der Veranstaltungsdaten zuständige Personen können über diese Adresse E-Mails an die Veranstaltungsteilnehmer*innen verschicken. WICHTIG: Sie müssen verschickte E-Mails jeweils freischalten. Warten Sie die Freischaltungs-E-Mail ab und folgen Sie den darin enthaltenen Hinweisen.
Falls die Belegnummer mehrfach im Semester verwendet wird können Sie die folgende alternative Verteileradresse nutzen, um die Teilnehmer*innen genau dieser Veranstaltung zu erreichen: VST_505468742@ekvv.uni-bielefeld.de
Hinweise:
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Anzahl der Archiveinträge: 9
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Letzte Änderung Grunddaten/Lehrende:
Montag, 19. Mai 2025 
Letzte Änderung Zeiten:
Mittwoch, 29. Januar 2025 
Letzte Änderung Räume:
Freitag, 24. Januar 2025 
Art(en) / SWS
Seminar (S) / 2
Einrichtung
Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft
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