996009 Karriereperspektiven für promovierte Historiker und Soziologen (WS) (SoSe 2010)

Inhalt, Kommentar

Noch immer haftet der Universität der Ruf an, ein "Elfenbeinturm" zu sein. In ihm "lebende" Wissenschaftler gelten zwar als akademisch hochqualifiziert, doch häufig als weltabgewandt, realitätsfern und jenseits der Wissenschaft schwer vermittelbar. Tatsächlich ist offenkundig, dass moderne Gesellschaften auf das in Universitäten generierte Orientierungswissen angewiesen sind. Insbesondere Geschichtswissenschaft und Soziologie haben die Aufgabe, die politische, soziale und ökonomische Verfasstheit unserer Gegenwart kritisch zu hinterfragen, Gegenwartsprobleme auf den Begriff zu bringen, auf unterschiedliche Wege zu ihrer Lösung hinzuweisen und dadurch zur Urteilsbildung und Normensetzung beizutragen. Ihrer Fähigkeit zu Analyse, Reflexion und Differenzierung wegen sind gesellschaftliche Schlüsselpositionen heutzutage immer häufiger durch promovierte Historiker und Soziologen und nicht mehr wie einst ausschließlich durch Juristen besetzt. Doch wie gelingt ihnen der Schritt aus dem akademischen Leben heraus in die Berufswelt? Welchen Anforderungen sind Berufseinsteiger ausgesetzt? Und: Wie sieht der konkrete Berufsalltag aus, wenn Wissenschaftler auf Anforderungen stoßen, die sich mit dem eingeübten Ideal der akademischen Freiheit nur schwer vereinbaren lassen?

Die Bielefeld Graduate School in History and Sociology widmet diesen Fragen einen Workshop, der auf die spezifischen Anliegen ihrer Mitglieder ausgerichtet ist. Die Veranstaltung verfolgt das Ziel, promovierenden Geistes- und Sozialwissenschaftlern alternative Berufsperspektiven zur Universitätslaufbahn aufzuzeigen. Dazu werden erfahrene Berufstätige – in der Regel: promovierte Historiker oder Soziologen – aus unterschiedlichen Berufszweigen nach Bielefeld eingeladen, um ihren eigenen Karriereweg vorzustellen und die Beschaffenheit ihres Arbeitsfeldes zu diskutieren.

Die Teilnehmer des Workshops sollen diese Themen praxisnah erarbeiten. Vormittags werden (1.) in einer Plenumsveranstaltung in 15-minütigen Vorträgen ausgewählter Gäste idealtypisch Karrierewege und konkrete Arbeitsbedingungen möglichst plastisch vorgestellt. Dabei sollen die Referenten die wichtigsten Etappen ihrer eigenen Berufslaufbahn darstellen und ein Bild von der alltäglichen beruflichen Belastung und der Vielfalt der von ihnen verantworteten Aufgaben vermitteln. Ferner soll nach Möglichkeit ein Blick auf die Arbeitsmarktsituation in dem jeweiligen Berufsfeld geworfen werden. Nachmittags sollen sich die Teilnehmer des Workshops (2.) zu Kleingruppen unter Anleitung je eines Referenten zusammenfinden, um gemeinsam die Struktur zu analysieren, die das jeweilige Berufsfeld prägen. Hier geht es darum, ein Gespür für die formellen und informellen Faktoren zu entwickeln, die über beruflichen Erfolg und Misserfolg entscheiden, die Mechanismen des Kompetenzerwerbs hervorzuheben und (falls möglich) die Denk- und Handlungsschemata zu ergründen, die den Habitus der Akteure des Berufsfeldes letztlich determinieren. Zum Abschluss des Workshops sollen alle Teilnehmer (3.) zusammenkommen und die zentralen Ergebnisse der Paneldiskussionen vor dem Plenum vorstellen. Hier wird nochmals Gelegenheit für eine letzte Fragerunde geboten.

Referenten:

1. Dr. Diethard Sawicki, Schöningh-Verlag
2. Christian Deick, ZDF (Leiter der Sendung "History")
3. Dr. Gunilla Fincke, Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für Migration und Integration
4. Dr. Susanne Conze, Europäische Kommission, Brüssel (Generaldirektion Bildung und Kultur)
5. Dr. Martin Johanntoberens, Munich Re (ehemals: Münchener Rückversicherung)

Aufbau:

10.00–12.00 Uhr: Karrierewege und Arbeitsalltag (Plenum)

Ziel: Überblick über verschiedene Berufsfelder, gerade und verschlungene Alternativwege zur Universitätslaufbahn; Schilderung der konkreten Berufspraxis

12.00–13.30 Uhr: Mittagspause

13.30–15.45 Uhr: Berufsfeldanalyse (Kleingruppen-Arbeit)

Ziel: Gemeinsames Erarbeiten der 'Grammatik' des jeweiligen Berufsfeldes; Analyse der für das Berufsfeld benötigten Kompetenzen

15.45–16.15 Uhr: Kaffeepause

16.15 Uhr bis 17.00: Abschlussdiskussion (Plenum)

Lehrende

Termine ( Kalendersicht )

Rhythmus Tag Uhrzeit Format / Ort Zeitraum  
einmalig Mo 10-18 (s.t.) R6-146 12.07.2010
einmalig Mo 13.00-18 (s.t.) U2-216 12.07.2010
einmalig Mo 13.00-18 (s.t.) U2-217 12.07.2010
einmalig Mo 13.00-18 (s.t.) U2-222 12.07.2010

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Fachzuordnungen

Studiengang/-angebot Gültigkeit Variante Untergliederung Status Sem. LP  
Bielefeld Graduate School In History And Sociology / Promotion    

Keine Konkretisierungen vorhanden
Kein E-Learningangebot vorhanden
registrierte Anzahl: 23
Dies ist die Anzahl der Studierenden, die die Veranstaltung im Stundenplan gespeichert haben. In Klammern die Anzahl der über Gastaccounts angemeldeten Benutzer*innen.
Teilnahmebegrenzung:
Begrenzte Anzahl Teilnehmer*innen: 25
Adresse:
SS2010_996009@ekvv.uni-bielefeld.de
Lehrende, ihre Sekretariate sowie für die Pflege der Veranstaltungsdaten zuständige Personen können über diese Adresse E-Mails an die Veranstaltungsteilnehmer*innen verschicken. WICHTIG: Sie müssen verschickte E-Mails jeweils freischalten. Warten Sie die Freischaltungs-E-Mail ab und folgen Sie den darin enthaltenen Hinweisen.
Falls die Belegnummer mehrfach im Semester verwendet wird können Sie die folgende alternative Verteileradresse nutzen, um die Teilnehmer*innen genau dieser Veranstaltung zu erreichen: VST_18031859@ekvv.uni-bielefeld.de
Reichweite:
6 Studierende direkt per E-Mail erreichbar
Hinweise:
Weitere Hinweise zu den E-Mailverteilern
Letzte Änderung Grunddaten/Lehrende:
Freitag, 11. Dezember 2015 
Letzte Änderung Zeiten:
Mittwoch, 23. Juni 2010 
Letzte Änderung Räume:
Mittwoch, 23. Juni 2010 
Art(en) / SWS
Workshop (WS) /
Einrichtung
Bielefeld Graduate School in History and Sociology
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ID
18031859