Der stärkste Impuls für den Kampf gegen die Monarchie geht von der Lektüre der antiken Historiker aus, so Thomas Hobbes in seinem ‘Leviathan’. Die USA haben nicht nur einen Senat, das Capitol sieht auch als Gebäude ziemlich römisch aus. ‘Gladiator’ lockte im Jahr 2000 Millionen Zuschauer ins Kino. Zurzeit lernen in Deutschland etwa 800.000 Schüler Latein. Diese vier Aussagen verbindet eine Frage: Warum? Die Vorlesung behandelt exemplarisch grundlegende Themen der römischen Geschichte und Kultur, die mit Blick auf ihre Bedeutung für spätere Epochen der europäischen Geschichte und Geistesgeschichte ausgewählt sind. Das sind zum einen Begriffe und Konzepte politischer Ordnungen (res publica/Republik, regnum, Imperium Romanum, Mischverfassung bzw. Gewaltenteilung), kulturelle Codes wie Barbar und Dekadenz, ferner ganze Felder von Rezeptionen wie das Römische Recht. Eine weitere Ebene bilden die besonders ‘rezeptiven’ Epochen (Renaissance, Französische Revolution) sowie die Medien und Wissensordnungen. Auch die Selbstdefinition einer Neuzeit in Absetzung von der Antike wird an geeigneten Beispielen thematisiert.
Die Bedeutungs- und Aneignungsgeschichte der antiken Phänomene wird hauptsächlich für die Neuzeit und Moderne verfolgt; dabei liegt der Akzent auf Deutschland, Frankreich, Italien, England und den USA (die in diesem Zusammenhang Europa zugesellt werden können). Auf theoretischer Ebene wird erörtert, ob die behandelten Phänomene als Tradition, Rezeption oder Konstruktion anzusprechen sind. Um auch der Bedeu¬tung der modernen Medien gerecht zu werden, werden am Ende Beispiele für „Römische Geschichte im Film“ vorgestellt.
Die Vorlesung richtet sich besonders auch an Studierende des Lateinischen (Profilmodul). Diese erlangen 2 LP durch regelmäßige Teilnahme und die Bearbeitung einer schriftlichen Übungsaufgabe oder ein kleines Prüfungsgespräch.
Ein kleiner Semesterapparat in der Bibliothek (FB 14) enthält die wichtigsten Grundlagenwerke, mit deren Hilfe Sie Ihre Aufzeichnungen überprüfen und ergänzen können.
Materialien zur Vorlesung können Sie nach Anmeldung via stud.ip herunterladen.
Elke Stein-Hölkeskamp, Karl-Joachim Hölkeskamp (Hgg.), Erinnerungsorte der An¬tike: Rom und sein Imperium. München 2006 – Anthony Grafton, Glenn Most, Salvatore Settis (eds.), The Classical Tradition. Cambridge (Mass.)/London 2010 – Karl Büchner (Hg.), Latein und Europa. Traditionen und Renaissancen, Stuttgart 1978 – Karl-Wilhelm Weeber, Rom sei Dank! Warum wir alle Caesars Erben sind. Frankfurt 2010.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum | |
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wöchentlich | Mi | 16-18 | U2-200 | 04.04.-15.07.2011 | |
wöchentlich | Mi | 16-18 | H7 | 04.04.-15.07.2011 |
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