Karl Tornow, der der führende Sonderpädagoge in der NS-Zeit gewesen ist, wird von der sonderpädagogischen Geschichtsschreibung als NS-Funktionär und als Vertreter der rassenhygienischen Ideologie dargestellt und als solcher in Gegensatz zu den rettenden Hilfsschullehrern in der Praxis gestellt. Im Seminar wird auf der Grundlage bildungshistorischer Forschung eine andere Sicht Tornows und der Hilfsschullehrerschaft in der NS-Zeit entwickelt.
Im Zentrum der Seminararbeit steht die Auseinandersetzung mit der Bedrohung der Hilfsschulkinder durch Zwangsterilisation und mit den praxisnahen Schriften Tornows, die in der NS-Zeit erschienen sind. In den Blick genommen werden Schulbücher für Hilfs- und Sonderschulen, Ratgeber zu Sonderschulen und eine Lehrerhandreichung für sonderpädagogische Diagnostik. Die einschlägigen Texte, die z.T. öffentlich nicht zugänglich sind, werden in einem Reader zur Verfügung gestellt, der am ersten Seminartag verteilt wird.
Grundlagenliteratur: Dagmar Hänsel: Karl Tornow als Wegbereiter der sonderpädagogischen Profession. Die Grundlegung des Bestehenden in der NS-Zeit. Bad Heilbrunn: Klinkhardt 2008
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Erziehungswissenschaft GHR / Master of Education | (Einschreibung bis SoSe 2011) | MA.5.1.2 | 3 | aktive Teilnahme | |||
Erziehungswissenschaft GHR / Master of Education | (Einschreibung bis SoSe 2011) | MA.5.1.2 | 3 | aktive Teilnahme | |||
Erziehungswissenschaft (Nebenfach) / Bachelor | (Einschreibung bis SoSe 2011) | Nebenfach | M.5.1.2 | 3 | aktive Teilnahme |
Als Arbeitsformen sind im Seminar Plenumsdiskussionen, Partner- und Gruppenarbeit vorgesehen. Für die aktive Teilnahme ist das intensive Durcharbeiten aller Readertexte sowie ihre mündliche Präsentation im Seminar erforderlich.