Nicht erst seit Judith Butlers diskurstheoretisch angelegter Analyse in „Gender Trouble“ ist der Diskursbegriff für die Gender Studies von zentraler Bedeutung.
Im Seminar soll die forschungsprogrammatische Perspektive der Diskursforschung auf Körper und Geschlecht behandelt werden: Wie können Körper und Geschlecht diskursiv gedacht werden? Welche Bedeutung können Diskurse für Körper haben, (wie) können sie Körper formen, beeinflussen, verändern?
Um dieser Frage nachzugehen, beginnen wir mit einer Orientierung in der Diskursanalyse als Forschungsprogrammatik und widmen uns anschließend ihrer Anwendung auf Körper und Geschlecht in verschiedenen Forschungsbereichen: Der Körpergeschichte (Duden) und soziologischen Zugängen zur Diskurstheorie nach Michel Foucault und Judith Butler, sowie weiterer Theoretiker_innen. Einführende, theoretische Literatur und anschauliche Studien, in denen die Forschungsperspekive angewandt wird, wechseln sich dabei ab, um einen Eindruck zu verschiedenen Zugängen zu der Thematik zu ermöglichen.
Der letzte Teil des Seminars gibt Gelegenheit zu praktischer Anwendung des Gelernten und eigenständiger Arbeit in Form es eines kleinen, diskursanalytisch orientierten Projekts.
Lernziele sind neben einem Ein- und Überblick in die Bedeutung der Diskursanalyse für die Geschlechterforschung auch das Kennenlernen der Diskursanalyse als Forschungsprogrammatik und verschiedener Möglichkeiten ihrer Anwendung.
Duden, Barbara. 2008. Frauen-„Körper“: Erfahrung und Diskurs (1970-2004). In Handbuch Frauen- und Geschlechterforschung, Hrsg. Ruth Becker und Beate Kortendiek, 593–607. VS Verlag für Sozialwissenschaften
Hartmann, Jutta. 2006. Dynamisiertes Geschlecht. Diskurstheoretische Perspektiven zur Subjektkonstitution entlang der Grenzen von Geschlecht, Sexualität und Generation. In Dausien, Bettina/Bilden, Helga (Hg): Sozialisation und Geschlecht. Theoretische und methodologische Aspekte. Opladen, Farmington Hills: Barbara Budrich, Hrsg. Bettina Dausien und Helga Bilden, 239–255. Opladen.
Hoffarth, Britta. 2015. Ungeheure Weiber. Monster, Bildung, Dispositiv. In Medien – Bildung – Dispositive : Beiträge zu einer interdisziplinären Medienbildungsforschung, Medienbildung und Gesellschaft ; 30, Hrsg. Julius Othmer und Andreas Weich. Wiesbaden: Springer Fachmedien Wiesbaden
Mehlmann, Sabine. 2012. Das mann-männliche Individuum. Paradoxe Konstruktionslogiken moderner Männlichkeit. In Medien, Körper, Geschlecht : Diskursivierungen von Materialität ; Festschrift für Hannelore Bublitz, Sozialtheorie, Hrsg. Birgit Riegraf, Dierk Spreen, und Sabine Mehlmann, 177–199. Bielefeld: Transcript
Traue, Boris, Lisa Pfahl, und Lena Schürmann. 2014. Diskursanalyse. In Handbuch Methoden der empirischen Sozialforschung, Hrsg. Nina Baur und Jörg Blasius, 493–508. Springer Fachmedien Wiesbaden
Traue, Boris, und Anja Schünzel. 2014. Visueller Aktivismus und affektive Öffentlichkeiten: Die Inszenierung von Körperwissen in „Pro Ana“- und „Fat Acceptance“-Blogs. Österreichische Zeitschrift für Soziologie 39: 121–142.
Villa, Paula-Irene. 2011. 3 Was sagen wir um das Geschlecht zu sein? Geschlechtskörper und Diskurs. In Sexy Bodies Eine Soziologische Reise Durch Den Geschlechtskörper., 147–209. VS.
Frequency | Weekday | Time | Format / Place | Period | |
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weekly | Di | 14-16 | E01-108 | 20.10.2015-09.02.2016
not on: 12/29/15 / 1/5/16 |
The binding module descriptions contain further information, including specifications on the "types of assignments" students need to complete. In cases where a module description mentions more than one kind of assignment, the respective member of the teaching staff will decide which task(s) they assign the students.
Degree programme/academic programme | Validity | Variant | Subdivision | Status | Semester | LP | |
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Gender Studies / Master | (Enrollment until SoSe 2013) | Hauptmodul 3 | 3 | (bei Einzelleistung 3 LP zusätzlich) | |||
Geschlechterforschung in der Lehre |
Einzelleistungen können in Form von Referaten mit Ausarbeitung oder als Hausarbeit erbracht werden.
Als Studienleistung gilt die Teilnahme an dem eigenständigen Arbeitsprojekt im letzten Drittel des Seminars.