220074 Pierre Bourdieu (S) (WiSe 2010/2011)

»Es gab andere gute Soziologen«, erklärte Jean-Pierre Vernant anläßlich der Beisetzung Pierre Bourdieus auf dem Friedhof Père Lachaise in Paris 2002, er aber »bewegte die Soziologie.« Was zeichnet die Soziologie Pierre Bourdieus aus? Welche Anstöße gab er der Geschichtswissenschaft und Literaturgeschichte? Das Seminar skizziert Bourdieus Wege in die Soziologie, rekonstruiert Grundbegriffe seiner Feldtheorie – wie »sozialer Raum«, »Distinktion«, »Habitus«, »soziales«, »kulturelles Kapital« und »symbolische Gewalt« – sowie deren Umsetzung in ausgewählten empirischen Studien, entfaltet sein Modell »kritischer Ereignisse« und des »kritischen Moments«, das einen Ansatz zur Analyse von Mobilisierungsprozessen sozialer Bewegungen liefert, und setzt sich, last but not least, mit dem Intellektuellen Pierre Bourdieu und seiner Soziologie der Intellektuellen auseinander.

Literaturangaben

Pierre Bourdieu, Ein soziologischer Selbstversuch, Frankfurt (Suhrkamp) 2002; Pierre Bourdieu, Loïic J.D. Wacquant, Reflexive Anthropologie, Frankfurt (Suhrkamp) 1996; Eva Barlösius, Pierre Bourdieu, Frankfurt (Campus) 2006; Werner Fuchs-Heinritz, Alexandra König, Pierre Bourdieu. Eine Einführung, Konstanz (UVK) 2007; Boike Rehbein, Die Soziologie Pierre Bourdieus, Konstanz (UVK) 2006; Franz Schultheis, Bourdieus Wege in die Soziologie, Konstanz (UVK) 2007.