Literarische Groteske bezeichnet die sprachliche Darstellung grausig-monströser Motive oder derb-komischen Überzeichnung von Zuständen oder Charakteren. Die Deformation natürlicher Proportionen, die Vermischung heterogener Bereiche, Übertreibung, Hyperbolik, Übermaß, Überfluß (Bachtin) sowie die Normverletzung sind hierbei typische Formelemente, die sich in Kunst und Literatur über die Jahrhunderte in den verschiedensten Realisierungen finden lassen.
Zunächst erarbeitet die Veranstaltung die zwei grundlegenden Theorien der literarischen Groteske: Michael Bachtins Konzept des gegenkulturellen "Karnevalismus" und Wolfgang Kaysers Theorie von der Groteske als "entfremdeter Welt". Im Mittelpunkt steht dann aber die Untersuchung grotesker Motive und Darstellungsweisen in der Literatur vom 18. bis zum 20. Jahrhundert. Gelesen werden entsprechende Texte von E. T. A. Hoffmann, Jean Paul, Franz Kafka, Friedrich Dürrenmatt und Edgar Hilsenrath.
Literatur:
Michail Bachtin: Rabelais und seine Welt: Volkskultur als Gegenkultur, Frankfurt am Main 1998 (2. Aufl.)
Otto Best (Hg.): Das Groteske in der Dichtung, Darmstadt 1980
Wolfgang Kayser: Das Groteske: Seine Gestaltung in Malerei und Dichtung, Oldenburg 1957
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Germanistik / Bachelor | (Einschreibung bis SoSe 2011) | Kern- und Nebenfach | BaGerPoB2; BaGerP2S | 2/5 | |||
Germanistik / Master of Education | (Einschreibung bis SoSe 2014) | BaGerPoB2; BaGerP2S | 2/5 | ||||
Germanistik (GHR) / Bachelor | (Einschreibung bis SoSe 2011) | Kern- und Nebenfach | BaGerPoB2; BaGerP2S | 2/5 | |||
Germanistik (GHR) / Master of Education | (Einschreibung bis SoSe 2014) | BaGerPoB2; BaGerP2S | 2/5 | ||||
Germanistik/Deutsch | MA/SI/SII; LIT; B.2 | HS |