Das Seminar beschäftigt sich mit dem Verhältnis von Wissenschaft, Politik und Medien aus wissenschaftsphilosophischer Perspektive: Wie autonom kann Wissenschaft in einer Demokratie sein? Welche Rolle spielen politische, soziale oder ökonomische Werte im wissenschaftlichen Forschungsprozess? Wie sollten Wissenschaftler*innen ihre Ergebnisse kommunizieren und wie beeinflussen Medien die öffentliche Wahrnehmung von Wissenschaft?
Solche Debatten werden häufig mit Bezug auf Werte in den Wissenschaften geführt: Wissenschaftsphilosoph*innen argumentieren, dass soziale oder politische Werte und Interessen unweigerlich wissenschaftliche Forschung beeinflussen. Gleichzeitig darf Wissenschaft nicht zu sehr politisiert werden, sonst verliert sie zum Beispiel ihre öffentliche Glaubwürdigkeit oder ihre legitimierende Funktion für politische Entscheidungen. Wissenschaft kann politische Entscheidungen aber auch nicht ersetzen, schließlich sind Wissenschaftler*innen nicht demokratisch gewählt. Philosoph*innen haben deswegen Vorschläge gemacht, auf welche Weise Werte und Interessen in der Wissenschaft berücksichtigt werden dürfen und wie die Beziehung zwischen Wissenschaft und Politik ausgestaltet sein muss.
Dabei geht es zunehmend auch um die Frage, wie Wissenschaft an die Öffentlichkeit oder die Politik kommuniziert werden muss – zum Beispiel wie ehrlich oder transparent Wissenschaftler*innen in Bezug auf Werte und Interessen sein müssen. Wissenschaftler*innen selbst sind aber nicht die einzigen Akteur*innen, die wissenschaftliche Ergebnisse kommunizieren. Auch Journalist*innen oder Interessengruppen beeinflussen, wie Wissenschaft kommuniziert wird. Und während Medien oft eine wichtige Vermittlungs- und Kontrollfunktion einnehmen, können sie auch dazu beitragen, dass Ergebnisse verzerrt oder politisiert werden.
Wir werden uns im Seminar mit (teilweise englischsprachigen) philosophischen Texten zu diesen Fragen beschäftigen, aber auch mit Fallbeispielen, zum Beispiel zur Corona-Pandemie oder Klimaforschung.
Abschluss des ersten Studienjahres (beide Grundkurse, Philosophischer Einstieg und Philosophisches Schreiben).
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum | |
---|---|---|---|---|---|
wöchentlich | Di | 10-12 | S1-502 | 07.04.-18.07.2025 |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
Voraussetzung für die Vergabe von 3 Leistungspunkten ist das Erbringen des schriftlichen oder mündlichen Beitrags im Umfang von maximal 1200 Wörtern bzw. 10-20 Minuten. Die genauen Anforderungen werden zu Veranstaltungsbeginn bekannt gegeben.