300589 Wissenssoziologie von Mannheim bis Luhmann (Ü) (SoSe 2011)

Die „Soziologie des Wissens“ befasst sich mit den bei den Individuen vorhandenen Annahmen über Realität, gleichviel ob diese gültig oder aber falsch sind. Damit vollzieht sie eine radikale Soziologisierung des Wissens. Die Wissenssoziologie entsteht in den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts und geht einerseits davon aus, dass Wissen sozial konstruiert ist, Inhalt wie Form des Wissens vom historischen und sozialen Standort abhängig ist. Andererseits versucht Wissenssoziologie zu zeigen, dass Gesellschaften durch die Art des von ihnen hervorgebrachten Wissens geprägt werden. Erforschte die Soziologie des Wissens in ihren Anfängen wesentlich die Bedingungen einer von Interessen verzerrten Erkenntnis, so steht in jüngerer Zeit vor allem die Untersuchung von Alltagswissen im Vordergrund.

Im Kurs wollen wir uns zum einen mit den Anfängen einer „Soziologie des Wissens“ befassen; in diesem Rahmen werden uns Autoren wie Francis Bacon und Auguste Comte beschäftigen. Ferner werden wir die inzwischen klassische Wissenssoziologie etwa von Emile Durkheim und Marcel Mauss, Max Scheler sowie Karl Mannheim uns ansehen. Zuletzt wird es freilich um aktuellere Beiträge zu einer Soziologie des Wissens gehen; zur Sprachen werden dann etwa Peter L. Berger und Thomas Luckmann ebenso kommen wie Alfred Sohn-Rethel, Michel Foucault und Niklas Luhmann.

Literaturangaben

Sabine Maasen: Wissenssoziologie, Bielefeld, 2009.