Im Anschauen erschöpft sich die Tätigkeit der Zuschauer keineswegs. Imaginative Ergänzungen sind notwendig, um einen Film verstehen zu können. Auch die Vorstellung wird gelenkt durch zum Teil explizite Markierungen im Filmtext. Diese steuern ganz erheblich die emotionale Einbindung der Rezipienten. Sie müssen Schauplätze erkennen, handelnde Figuren identifizieren, narrative Muster deuten. Farbsymboliken wollen dechiffriert werden; der orchestrale Score soll die Zuhörer in die nötige Stimmung versetzen. Und in diesem evozierenden Verhalten greifen Zuschauer unentwegt vor, antizipieren und imaginieren. Sie erwarten Kohärenz, ein möglicherweise polyphones Sinnganzes – oder doch zumindest intellektuelles Vergnügen an den gebotenen Inkohärenzen, wenn ihnen die filmische Erzählung einiges zumuten will. Also denken Film-Rezipienten die gegenwärtigen und die vergangenen Szenen durch, spinnen sie in der Vorstellungswelt weiter, bis der Verlauf der gegebenen Narration sie korrigiert und neue Hypothesen gebildet werden müssen, um Kohäsion zu erzeugen. So entstehen komplexe Sinnstrukturen, eine erzählte Welt, die durch den Prozess des «Diegetisierens», eine Rezipientenaktivität, erst zur in sich stimmigen synthetisiert wird.
Anschauen und Vorstellen. Gelenkte Imagination im Kino. Hg. von Heinz-Peter Preußer. Schriftenreihe zur Textualität des Films, Bd. 4. Marburg: Schüren 2014.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
---|
Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
---|---|---|---|
23-MeWi-HM1 Medien, Sprache und Kultur | Lehrveranstaltung I | benotete Prüfungsleistung
|
Studieninformation |
Lehrveranstaltung II | Studienleistung
|
Studieninformation | |
Lehrveranstaltung III | Studienleistung
|
Studieninformation | |
Lehrveranstaltung IV | Studienleistung
|
Studieninformation | |
30-MeWi-HM2 Medien und Gesellschaft | Lehrveranstaltung I | benotete Prüfungsleistung
|
Studieninformation |
Lehrveranstaltung II | Studienleistung
|
Studieninformation | |
Lehrveranstaltung III | Studienleistung
|
Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Medienwissenschaft, interdisziplinäre / Master | (Einschreibung bis SoSe 2014) | Hauptmodul 2; Hauptmodul 1 | Wahlpflicht | 3 |