Gattungsnamen sind heuristische Termini, die die formale Struktur eines Textes bezeichnen wollen. Gattungstheorien versuchen, sprachliche Formenmerkmale von Texten zu beschreiben, um sie zu einem bestimmten (literatur-)geschichtlichen Zeitpunkt von anderen Textsorten zu unterscheiden. Neben der bekannten Gattungstrias (Lyrik-Epik-Dramatik) bezeichnet der Gattungsbegriff auch einzelne Spezialformen (Ode, Hymne Elegie, Ballade etc.) und er unterscheidet Unterformen nach inhaltlichen Gesichtspunkten (Abenteuerroman, Gespenstergeschichte usw.). Ziel literarischer Gattungsdefinitionen ist es stets, im komplexen Feld literarischer Produktion Übersicht und Systematik herzustellen. Insofern gehören gattungstheoretische Kenntnisse zum Basiswissen jedes Literaturwissenschaftlers, jeder Literaturwissenschaftlerin. Andererseits stellt die Geschichte der Gattungsdiskussion aber auch ein spannendes und interessantes Untersuchungsgebiet dar, denn Gattungsbezeichnungen waren
oft umstritten, und es finden sich die verschiedensten anthropologischen, philosophischen Versuche ihrer ‚substantiellen’ Verankerung. Das Seminar ist als Einführung in die literaturwissenschaftliche Gattungstheorie und Gattungsgeschichte konzipiert und versteht sich als Theorieseminar. Die Bereitschaft sich mit Theorietexten auseinanderzusetzen wird vorausgesetzt. Wir werden Texte aus dem achtzehnten (Gottsched, Goethe), neunzehnten (Hegel) und zwanzigsten Jahrhundert (W. Kayser, B. Croce) lesen und uns aber auch mit Fragen der aktuellen Gattungsdiskussion (Zymner) beschäftigen.
Teilnahmevoraussetzungen sind die erfolgreiche Absolvierung des Fachportals und des Basismoduls Literaturwissenschaft.
Zur Einführung:
Wilhelm Voßkamp, Gattungen. In: H. Brackert/Jörn Stückrat, Literaturwissenschaft. Eine Einführung, Reinbek bei Hamburg 2004, S. 253-269
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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23-GER-PLit3 Autoren, Werke, Diskurse | Veranstaltung 1 (mit Modulprüfung) | Studienleistung
benotete Prüfungsleistung |
Studieninformation |
Veranstaltung 2 | Studienleistung
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Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
Studienleistung: Regelmäßige Teilnahme, Bereitschaft zur Lektüre der Texte, Erledigung mehrerer schriftlicher Ausarbeitungen (Näheres in der ersten Sitzung).
Benotete Einzelleistung: wissenschaftliche Hausarbeit im Umfang von ca. 15 Seiten