Im Rahmen dieses Grundlagenseminars - laut Curriculum eine zentrale Veranstaltung des PSP Soziale Probleme und Problemintervention - sollen die zentralen theoretischen und empirischen Ergebnisse der modernen sozialwissenschaftlichen Forschung zum abweichenden Verhalten systematisch erarbeitet und diskutiert werden.
Das Seminar vermittelt grundlegende Kenntnisse der Soziologie abweichenden Verhaltens, und zwar in Bezug auf deren theoretische, methodologische und methodische Perspektiven. In einem ersten Teil des Seminars werden grundlegende Begriffe einer Soziologie abweichenden Verhaltens wiederholt (Norm, Sanktion, Abweichung, Kriminalität). Ein zweiter Schritt widmet sich sodann methodologischen und methodischen Fragen der Analyse von Abweichung und Kriminalität (Hellfeld, Dunkelfeld, Self-Report, Kriminalstatistik). Im Hauptteil des Seminars werden Theorien zur Analyse bzw. Erklärung von Abweichung oder abweichendem Verhalten vorgestellt. Dabei werden sowohl Theorien berücksichtigt, die mittlerweile als Klassiker der Soziologie abweichenden Verhaltens gelten, als auch Theorien, die in der jüngeren Diskussion in Weiterführung der klassischen Perspektiven entstanden sind. Beispiele für die möglichen zu behandelnden Theorien sind Anomietheorien, Lerntheorien, Subkulturtheorien, Kontrolltheorien, Stresstheorien, Symbolischer Interaktionismus/Labeling-Ansatz, Soziale Desorganisation, Power-Control-Theorien oder auch verschiedene integrative Konzepte. Zu jedem theoretischen Ansatz werden empirische Untersuchungen zu verschiedenen Bereichen abweichenden Verhaltens (z.B. Kriminalität, Drogenkonsum, psychische Störungen) vorgestellt und hinsichtlich ihres methodischen Vorgehens und ihrer empirischen Bewährung geprüft. Neben der Vermittlung zentraler Theorien abweichenden Verhaltens ist es ein wichtiges Ziel des Seminars, die Fähigkeiten zur Lektüre aktueller empirischer Literatur zu trainieren. Des Weiteren sollen kriminologische Erhebungsinstrumente zum Einsatz kommen, mit dessen Hilfe geübt werden soll, konkrete kriminologische Ansätze und Fragestellungen methodisch umzusetzen. Eine grundsätzliche Bereitschaft zur Beschäftigung mit den Methoden der empirischen Sozialforschung ist daher unerlässlich. Außerdem erfordert die intensive Beschäftigung mit empirischen Studien während des Seminars eine aktive Teilnahme der Studierenden.
Ein Leistungsnachweis (Diplom / Magister) kann in diesem Seminar durch ein ausführliches Referat mit einer anschließenden schriftlichen Referatsausarbeitung (Umfang 10-15 Seiten) erworben werden.
Grundkenntnisse und Interesse an quantitativen Methoden der empirischen Sozialforschung
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Pädagogik / Erziehungswissenschaft / Diplom | (Einschreibung bis SoSe 2008) | H.S.1 | Wahl | ||||
Soziologie | Nebenfach | 2.2.1 | Wahl | HS | |||
Soziologie / Diplom | (Einschreibung bis SoSe 2005) | 2.2.1 | Wahl | HS | |||
Soziologie / Master | (Einschreibung bis SoSe 2012) | Modul 1.2 | 3 | (bei Einzelleistung 3 LP zusätzlich) |
Aktive Teilnahme: 3 Sitzungsprotokolle = 3 LP
Benotete Einzelleitung: Referat mit PowerPoint-Präsentation und einer anschließenden schriftlichen Referatsausarbeitung (Umfang: 8-12 Seiten) = 3 LP
WICHTIG: Studierende, die eine benotete Einzelleitung erwerben möchten, müssen ebenfalls die aktive Teilnahme erbringen. Diese wird als Grundvoraussetzung zum Leistungserwerb angesehen.