300171 Soziologie und gesellschaftliche Selbstverständigung (S) (SoSe 2011)

Diese Veranstaltung ist ausgefallen!

Inhalt, Kommentar

Der Auskunft Helmut Schelskys zufolge steht die Soziologie vor dem „Dilemma, empirische Funktionswissenschaft auf der einen, sozialwissenschaftliche Deutungswissenschaft auf der anderen Seite sein zu müssen“ (in: Ortsbestimmung der deutschen Soziologie). Die Soziologie ist wesentlich nämlich auch ein Projekt der intellektuellen Bewältigung der – vorwiegend als beunruhigend erfahrenen – Moderne. Als beispielhaft für diese Lage können schon allein die abschließenden Seiten der „Protestantischen Ethik“ gelten, auf denen Max Weber sich die Frage stellt, welcher Typ Mensch wohl zukünftig das „Gehäuse“ der kapitalistischen Zivilisation „bewohnen“ werde. Die Soziologie ist damit in ein Diskursfeld gestellt, in dem die Auseinandersetzungen nicht nur mit ihren konzeptuellen Mitteln ausgetragen werden. Vielmehr konkurriert sie hier mit Diagnosen von Philosophen, Publizisten, Schriftstellern, politischen Ideologien, Weltanschauungen, künstlerischen Projekten usw.

Das Seminar fragt danach, welche systematische Bedeutung diese Herausforderung für die Entwicklung des Fachs gewonnen hat. Kann überhaupt von einer einheitlichen Position „der“ Soziologie innerhalb dieses Diskursfeldes die Rede sein oder spiegeln sich in ihr lediglich auch außerhalb ihrer vertretene Standpunkte wider und was würde dies für die Identität des Faches bedeuten? Haben sich Soziologen den Standpunkt außerdisziplinärer Projekte zu Eigen gemacht und sich in ihrer konzeptuellen Entwicklung an ihnen orientiert? Vor welche Herausforderungen sind überhaupt die Konzepte eines Faches gestellt, die nicht nur die fachspezifische Forschung anleiten, sondern auch Aussagekraft für einen über die Disziplin hinausreichenden Diskurs besitzen sollen? Vor allem aber: was bedeutet es für die Soziologie, dass die Moderne zwischenzeitlich keineswegs mehr Gegenstand vergleichsweise kontroverser Auseinandersetzungen ist wie die längste Zeit des 20. Jahrhunderts über?

Lernziel des Seminars ist es, eine vertiefte und differenzierte Vorstellung des betreffenden Diskursfeldes und ein Bewusstsein für die Lage der Soziologie in ihm zu entwickeln.

Lehrende

Fachzuordnungen

Studiengang/-angebot Gültigkeit Variante Untergliederung Status Sem. LP  
Pädagogik / Erziehungswissenschaft / Diplom (Einschreibung bis SoSe 2008) G.S.3; G.S.4    
Sozialwissenschaften / Bachelor (Einschreibung bis SoSe 2011) Kern- und Nebenfach Fachmodul (FM) Theo Wahlpflicht 4 (bei Einzelleistung 2 LP zusätzlich)  
Sozialwissenschaften GymGe als zweites Unterrichtsfach / Master of Education (Einschreibung bis SoSe 2014) Fachmodul (FM) Theo Wahlpflicht 4 (bei Einzelleistung 2 LP zusätzlich)  
Sozialwissenschaften GymGe als zweites Unterrichtsfach / Master of Education (Einschreibung bis SoSe 2008) Fachmodul 19.2 Wahl 3 (bei Einzelleistung 3 LP zusätzlich)  
Sozialwissenschaften GymGe Fortsetzung BA-Nebenfach / Master of Education (Einschreibung bis SoSe 2008) Fachmodul 19.2 Wahl 3 (bei Einzelleistung 3 LP zusätzlich)  
Soziologie / Bachelor (Einschreibung bis SoSe 2008) KF: Fachmodul 1 Wahl 3 (bei Einzelleistung 3 LP zusätzlich)  
Soziologie / Bachelor (Einschreibung bis SoSe 2011) Kern- und Nebenfach Fachmodul (FM) Theo Wahlpflicht 4 (bei Einzelleistung 2 LP zusätzlich)  
Soziologie / Bachelor (Einschreibung bis SoSe 2011) Kern- und Nebenfach SozTh.a Wahlpflicht 3  
Soziologie / Bachelor (Einschreibung bis SoSe 2008) NF: Fachmodul 1 Wahl 3 (bei Einzelleistung 3 LP zusätzlich)  
Soziologie / Bachelor (Einschreibung bis SoSe 2008) vNF: Fachmodul 1 Wahl 3 (bei Einzelleistung 3 LP zusätzlich)  

Seminare leben von der Diskussionsbereitschaft ihrer TeilnehmerInnen. Deshalb besteht in der

Sinnvollerweise werden Einzelleistungen erworben, indem ein in der Veranstaltung behandeltes oder verwandtes Thema vertieft behandelt wird. Deshalb werden LPe für Einzelleistungen in der Regel durch Hausarbeiten im Umfang von 15 – 18 Seiten erworben. Abgabetermin: 15.9.2011

Kein E-Learningangebot vorhanden
Adresse:
SS2011_300171@ekvv.uni-bielefeld.de
Lehrende, ihre Sekretariate sowie für die Pflege der Veranstaltungsdaten zuständige Personen können über diese Adresse E-Mails an die Veranstaltungsteilnehmer*innen verschicken. WICHTIG: Sie müssen verschickte E-Mails jeweils freischalten. Warten Sie die Freischaltungs-E-Mail ab und folgen Sie den darin enthaltenen Hinweisen.
Falls die Belegnummer mehrfach im Semester verwendet wird können Sie die folgende alternative Verteileradresse nutzen, um die Teilnehmer*innen genau dieser Veranstaltung zu erreichen: VST_21173515@ekvv.uni-bielefeld.de
Hinweise:
Weitere Hinweise zu den E-Mailverteilern
Letzte Änderung Grunddaten/Lehrende:
Freitag, 11. Dezember 2015 
Letzte Änderung Zeiten:
Donnerstag, 26. September 2013 
Letzte Änderung Räume:
Mittwoch, 16. Februar 2011 
Art(en) / SWS
Seminar (S) / 2
Einrichtung
Fakultät für Soziologie
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21173515