Das Verhältnis funktionaler, abstrakter Beschreibungen von Lautstrukturen und ihrer konkreten Realisierung ist schwierig zu verstehen. Einerseits schränken die phonetischen Beschreibungsebenen die Möglichkeit der phonologischen Distinktion ein, andererseits gibt es für jede phonologische Distinktion mannigfaltige phonetische Realisierungsmöglichkeiten. Es existiert also keine 1:1-Beziehung zwischen phonologischer und phonetischer Struktur, obwohl die meisten phonologischen Beschreibungen die nahelegen. Die Artikulatorische Phonologie bildet diese Schnittstelle besonders direkt ab, indem sie nicht phonologische Merkmale, sondern Artikulationsgesten als phonologische Grundeinheiten betrachtet. Phonologische Prozesse werden mit Hilfe der zeitlichen Koordination der Artikulationsgesten modelliert.
Im Kurs beschäftigen wir uns zunächst mit einer Wiederholung der Artikulatorischen Phonetik, lesen dann einige Texte zur Artikulatorischen Phonologie und diskutieren sie – auch in Abgrenzung zu alternativen phonologischen Herangehensweisen. Anschließend werden wir die Vorhersagen der Artikulatorischen Phonologie mit Hilfe artikulatorischer Sprachsynthese modellieren und evaluieren.
Vorkenntnisse im Rahmen einer Einführung in die Phonetik und Phonologie werden vorausgesetzt und nicht wiederholt.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Linguistik: Kommunikation, Kognition und Sprachtechnologie / Master | (Enrollment until WiSe 19/20) | 23-LIN-Ma1_ver1; 23-LIN-MaPP_ver1 | 3 | ||||
Linguistik: Kommunikation, Kognition und Sprachtechnologie / Master | (Enrollment until SoSe 2010) | MaLin1 | 4 |
Studienleistungen/Aktive Teilnahme: Regelmäßige Lektüre englischsprachiger wissenschaftlicher Texte und deren Bearbeitung in Form von Zusammenfassungen oder Referaten sowie die Beteiligung an der Gruppendiskussion.
Einzelleistung: Hausarbeit