220128 Politische Ikonologie – Theoretische Konzepte und Forschungspraktiken (Ü) (WiSe 2011/2012)

Als bildwissenschaftliches Forschungsfeld behandelt die politische Ikonographie/Ikonologie visuelle Repräsentationen, die in den Raum des Politischen hineinwirken, dessen Akteure und Handlungsformen sichtbar machen und interessengeleitete Bilder von politischer Wirkmacht erzeugen wollen. Aus guten Gründen versucht die politische Ikonologie vormoderne und moderne Inszenierungsformen des Politischen in einer epochenübergreifenden Perspektive zu erforschen, da nur auf diese Weise die Tradierung und Transformierung bestimmter Bildformeln und ihre Realisierung in verschiedenen visuellen Medien erkennbar wird. Früher als andere bildwissenschaftliche Forschungszweige hat die politische Ikonologie sich zudem mit historisch variablen Adressierungsformen und Konzepten von Öffentlichkeit(en) befasst, womit zugleich auf das funktionale Gefüge zwischen Politik und (Bild-)Rhetorik reflektiert wird. Die Lehrveranstaltung macht mit wichtigen methodischen Grundlagenarbeiten der politischen Ikonologie vertraut und vermittelt so zugleich Orientierungswissen für eigene Forschungsinteressen auf diesem Gebiet. Neben regelmäßiger und aktiver Teilnahme wird die Übernahme eines Referats erwartet, in dem jeweils eine Grundlagenarbeit/Forschungsposition im Spektrum der politischen Ikonologie erörtert und zur Diskussion gestellt werden soll.

Literaturangaben

Literatur: Politische Inszenierung im 20. Jahrhundert. Zur Sinnlichkeit der Macht, hg. v. Sabine Arnold u. a., Wien 1998. – Martin Warnke: Politische Ikonographie, in: Kunsthistorische Arbeitsblätter 2/2003, Köln 2003, S. 5-16. – Handbuch der politischen Ikonographie, hg. v. Uwe Fleckner u. a., 2 Bde., München 2011.