300038 Soziologie der Visualität und der (bildenden) Kunst (S) (WiSe 2008/2009)

Ausgehend von einem Seminar im Sommersemester 2008, das sich aus einer vergleichenden medientheoretischen Perspektive mit Sprache, Bildern und Zahlen als Kommunikationsmedien beschäftigte, soll in diesem Seminar der Aspekt der Visualität stärker ins Zentrum gerückt werden. Theoretische Grundlage des Seminars bildet die Kunstsoziologie von Niklas Luhmann und Pierre Bourdieu. Das Seminar gliedert sich in zwei Teile. Der erste Teil ist gesellschaftstheoretisch orientiert und fragt nach den Bedingungen und den Verlaufsformen der Ausdifferenzierung und Globalisierung von Kunst. Der zweite Teil hat einen medientheoretischen Schwerpunkt und fragt nach der spezifischen Kommunikationsform von (bildender) Kunst und Visualität generell: Inwieweit können Bilder als eigenständige Kommunikationsformen interpretiert werden, d.h. macht es tatsächlich Sinn, von einer "Kommunikation durch Kunst" (Luhmann) zu sprechen? Worin besteht die Differenz zwischen unterschiedlichen Formen des Bildlichen und lässt sich überhaupt ein gemeinsamer Nenner finden, der künstlerische Bilder, Kurven, Diagramme, Werbebilder und wissenschaftliche Bilder verklammert?

Das Seminar richtet sich an Doktorandinnen und Doktoranden und an Studierende in höheren Semestern und sehr guten theoretischen Vorkenntnissen.

Literaturangaben

Boehm, Gottfried, Wie Bilder Sinn erzeugen. Die Macht des Zeigens. Berlin: Berlin University Press 2007.
Bourdieu, Pierre, Die Regeln der Kunst. Frankfurt/M.: Suhrkamp 1999.
Burri, Regula, Doing Images. Zur Praxis medizinischer Bilder. Bielefeld: transcript 2008.
Luhmann, Niklas, Die Kunst der Gesellschaft. Frankfurt/M.: Suhrkamp 1995.
Luhmann, Niklas, Schriften zur Kunst und Literatur. Frankfurt/M.: Suhrkamp 2008.