Die Forderung nach härteren Strafen zur Bekämpfung von Jugendkriminalität ist nicht neu; so sprach sich Roland Koch Anfang 2008 anlässlich der Landtagswahlen in Hessen nach dem Vorfall in einer Münchener U-Bahn-Station für „härtere Strafen“ aus und Christian Wulf erklärte hierzu, dass „bei hochkriminellen Serientätern [ist] mit erhobenen Zeigefingern und gut zureden nichts gewonnen“ (Berliner Zeitung, 2008) ist.
Im Rahmen dieses viel diskutierten Themas in der öffentlichen Debatte wie auch unter fachkompetenten Berufsgruppe erklären die einen, dass es sich bei Jugenddelinquenz zumeist um ein entwicklungsbedingtes und episodenhaftes Verhalten handele, welches mit zunehmendem Alter seine Reiz verliere und zudem Normbrüche wie auch gewalttätige Handlungen per se als ein jugendtypisches Verhalten verortert werden kann. Andere sehen hinter der Jugendgewalt kein jugendtypisches „normale“ Verhalten, sondern vielmehr ein ernstzunehmendes Problem, welches eine gesellschaftliche hohe Relevanz aufweist und zwar insofern, als dass abweichendes Verhalten Jugendlicher im kausalen Zusammenhang mit der Gewalttätigkeit in diversen Bereichen der Gesellschaft steht.
In diesem Seminar werden wir uns zunächst mit der Begrifflichkeit „Jugendliche Intensivstraftäter“ beschäftigen – auf eine einheitliche Definition des „Mehrfach- und Intensivstraftäter“ konnten sich die Bundesländer nicht einigen. Ferner gehen wir der Frage nach, ob sich eine statistische Zunahme der Intensivstraftäter erkennen lässt und einen Vergleich der Belegungssituation in den Justizvollzugsanstalten für Jugendliche in den unterschiedlichen Bundesländern als auch den Rückfallquoten Jugendlicher nach Haft anstellen.
Im Weiteren werden wir uns mit Erklärungen möglicher Ursachen von Jugendkriminalität auseinandersetzen, aber auch mit den Forderungen nach „härteren Strafen“, insbesondere vor dem Hintergrund der Ambivalenz von Erziehung und Sanktionierung. Brauchen wir härtere Strafen? Welche Auswirkungen haben rechtliche Sanktionen für die betroffenen Jugendlichen? Gibt es pädagogische Möglichkeiten, diese jungen Menschen zu erreichen und wie sehen diese aus?
Im Seminar werden wir Gelegenheit haben, mit einem Mitarbeiter einer Justizvollzugsanstalt für Jugendliche zu diskutieren. Ein Besuch in einer JVA für Jugendliche ist geplant.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum | |
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einmalig | Mi | 12-14 | T2-107 | 10.04.2013 | |
einmalig | Fr | 12-18 | C0-281 | 03.05.2013 | |
einmalig | Sa | 9-16:30 | U2-200 | 04.05.2013 | |
einmalig | So | 9-16:30 | U2-200 | 05.05.2013 |
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Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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25-BE6 Heterogene Lebenslagen | E2: Konzepte institutionellen und organisatorischen Handelns | Studienleistung
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Studieninformation |
25-BE7 Personen- und gruppenbezogene Differenzkonstruktionen | E2: Konzepte pädagogischen Handelns | Studienleistung
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Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Erziehungswissenschaft (Kernfach) / Bachelor | (Einschreibung bis SoSe 2011) | Kernfach | BE 7.2; BE 8.2 | 3 | aktive Teilnahme | ||
Pädagogik / Erziehungswissenschaft / Diplom | (Einschreibung bis SoSe 2008) | H.2.2 | scheinfähig |