220116 Geschlechtergeschichte der Moderne. Ausgewählte Probleme des 19. und 20. Jahrhunderts (K) (WiSe 2016/2017)

Das Wahlrecht stellt den vermutlich bekanntesten Zusammenhang zwischen Geschlecht und Politik in der Moderne dar, oft zusätzlich konturiert durch die Kategorie der sozialen Zugehörigkeit. Die Veranstaltung möchte verschiedene historische Bedeutungen und Wirkungsweisen der Kategorie Geschlecht in diesem Zeitraum auffächern. So geht es z.B. um die grundlegende Verschiebung der historischen Bedeutung von Geschlecht seit dem 18. Jahrhundert, die Konstruktion von Männlichkeit und Weiblichkeit in der bürgerlichen Kultur des 19. Jahrhunderts oder die Rolle von Männlichkeit im Nationalsozialismus.

Die Veranstaltung stellt eine Mischung aus Vorlesung und Übung dar. Vor allem in den ersten Sitzungen wird es einführende Vorträge der Dozentin geben, aber auch dann bereits ‚gewürzt‘ durch gemeinsame Lektüre und Diskussion von Quellen und Aufsätzen. Ziel ist, den Studierenden aktuelle Forschungsdiskussionen zur historischen Bedeutung von Geschlecht als Konstruktionselement moderner Gesellschaften nahe zu bringen. Der Schwerpunkt liegt auf der deutschen Geschichte, eventuell mit Ausflügen in andere geographische Räume.

Literaturangaben

Gisela Bock, Geschlechtergeschichten der Neuzeit. Ideen, Politik, Praxis, Göttingen 2014. Claudia Opitz-Belakhal, Geschlechtergeschichte, Frankfurt 2010. Gabriele Metzler, Dirk Schumann (Hg.), Geschlechter(un)ordnung und Politik in der Weimarer Republik, Essen 2016.