Moderne Gesellschaften sind Arbeitsgesellschaften. Erwerbsarbeit ist eine zentrale Voraussetzung gesellschaftlicher Teilhabe. Die Sicherung dieser Teilhabe nach Ende der Erwerbsarbeitsphase wird damit zu einem Grundproblem moderner Gesellschaften. Sozialversicherungen wie die deutsche gesetzliche Rentenversicherung bieten hierfür eine Lösung. In Deutschland und in den anderen europäischen Wohlfahrtsstaaten zählt die staatliche Alterssicherung zu den populärsten und ausgabenstärksten aller Sozialleistungsprogramme. Alterssicherungsprogramme beruhen auf Annahmen, etwa hinsichtlich von Erwerbsmustern, Geschlechterrollen, der wirtschaftlichen und demographischen Entwicklung oder Gerechtigkeitsvorstellungen. Diese Annahmen und die ihnen zu Grunde liegenden Phänomene unterliegen jedoch einem beständigen Wandel, so dass immer wieder Reformen des Alterssicherungssystems geboten erscheinen.
Die Voraussetzungen für Veränderungen sind jedoch in den einzelnen Ländern sehr unterschiedlich – sowohl hinsichtlich der bestehenden institutionellen Arrangements der Alterssicherung als auch hinsichtlich der genannten Rahmenbedingungen. Die institutionellen Anpassungen sind daher in den einzelnen Staaten teilweise deutlich verschieden.
Eine schlichte Qualifizierung dieser Veränderungen als Abbau oder Ausbau der bestehenden Systeme verbietet sich zumeist. Ein Beispiel: Seit mehreren Jahrzehnten lassen sich in Deutschland Versuche beobachten, das Lohnersatzniveau der gesetzlichen Rentenversicherung abzusenken. Zur gleichen Zeit erfuhr jedoch die Berücksichtigung von Familienleistungen einen beständigen Ausbau. Sie wirken in der gesetzlichen Rentenversicherung leistungssteigernd, werden aber auch bei der Förderung der privaten Altersvorsorge (Stichwort: Riester-Rente) besonders berücksichtigt.
Ziel der Lehrveranstaltung ist es, Ursachen und Folgen der Entwicklung der Alterssicherungspolitik zu beleuchten und dabei den deutschen Fall mit anderen europäischen Ländern zu kontrastieren. Dabei sollen die Studierenden gleichzeitig zentrale Begriffe und Konzepte der Politikwissenschaft und der Soziologie der Sozialpolitik kennen lernen.
In den einzelnen Sitzungen wird die Diskussion der Seminarlektüre im Mittelpunkt stehen. Diese wird durch Referate der Studierenden unterstützt.
keine
Eine detaillierte Liste der Seminar-Literatur wird in der ersten Veranstaltung bekannt gegeben. Zur Vorbereitung geeignet ist:
Diether Döring (2002): Die Zukunft der Alterssicherung. Europäische Strategien und der deutsche Weg. Frankfurt/M.: Edition Suhrkamp
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum | |
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wöchentlich | Do | 14-16 | U5-211 | 15.04.-22.07.2010 |
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Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Pädagogik / Erziehungswissenschaft / Diplom | (Einschreibung bis SoSe 2008) | G.S.3; G.S.4 | |||||
Politikwissenschaft / Bachelor | (Einschreibung bis SoSe 2009) | 2.2b | Wahl | ||||
Politikwissenschaft / Bachelor | (Einschreibung bis SoSe 2009) | 2.2a | Wahl | ||||
Sozialwissenschaften / Bachelor | (Einschreibung bis SoSe 2011) | Kernfach | Modul PolSoz.a | 3 | bei Einzelleistung 2 LP zusätzlich | ||
Sozialwissenschaften / Bachelor | (Einschreibung bis SoSe 2008) | KF: Modul 5; KF: Modul 14; KF: Modul 15 | Wahl | 2 | bei Einzelleistung 3 LP zusätzlich | ||
Sozialwissenschaften / Bachelor | (Einschreibung bis SoSe 2011) | Kern- und Nebenfach | Fachmodul (FM) Arb | Wahlpflicht | 4 | (bei Einzelleistung 2 LP zusätzlich) | |
Sozialwissenschaften GymGe als zweites Unterrichtsfach / Master of Education | (Einschreibung bis SoSe 2014) | Modul PolSoz.a | 3 | bei Einzelleistung 2 LP zusätzlich | |||
Sozialwissenschaften GymGe als zweites Unterrichtsfach / Master of Education | (Einschreibung bis SoSe 2014) | Fachmodul (FM) Arb | Wahlpflicht | 4 | (bei Einzelleistung 2 LP zusätzlich) | ||
Sozialwissenschaften GymGe als zweites Unterrichtsfach / Master of Education | (Einschreibung bis SoSe 2008) | Modul 5a | Wahl | 2 | bei Einzelleistung 1 LP zusätzlich | ||
Sozialwissenschaften GymGe Fortsetzung BA-Nebenfach / Master of Education | (Einschreibung bis SoSe 2008) | Modul 5a | Wahl | 2 | bei Einzelleistung 1 LP zusätzlich | ||
Soziologie / Bachelor | (Einschreibung bis SoSe 2011) | Kern- und Nebenfach | Fachmodul (FM) Arb | 4 | bei Einzelleistung 2 LP zusätzlich | ||
Soziologie / Bachelor | (Einschreibung bis SoSe 2008) | KF: Fachmodul 4; NF: Fachmodul 4; vNF: Fachmodul 4 | Wahl | 3 | bei Einzelleistung 3 LP zusätzlich |
Voraussetzung für den Erwerb von Leistungsnachweisen ist grundsätzlich die Teilnahme an der Veranstaltung. Das schließt insbesondere die Vorbereitung auf die Sitzungen anhand der Pflichtlektüre sowie die Abfassung eines ein- bis zweiseitigen Resümees zum Ende der Lehrveranstaltung mit ein.
Der Nachweis aktiver Teilnahme setzt zudem die Anfertigung dreier Textzusammenfassungen (jeweils ein bis zwei Seiten) voraus.
Leistungsnachweise können entweder durch Referate mit Thesenpapier und schriftlicher Ausarbeitung oder durch eine Hausarbeit erbracht werden.
Detailliertere Informationen werden in der ersten Sitzung bekannt gegeben.