231022 Die Musikalität der Sprache - Gedichte und ihre Vertonungen (S) (SoSe 2011)

Sowohl Sprache als auch Musik realisieren sich akustisch mittels Schallwellen und vollziehen sich in der Zeit. Klang, Tonhöhe, Lautstärke, Melodie, Tempo und Rhythmus sind Kategorien die auf Sprache und Musik gleichermaßen zutreffen. Musik gilt von jeher als universelle Sprache, und Sprache ist demnach auch eine Form von Musik. Der Streit darüber, was zuerst da war, ist müßig. Für Neugeborene dienen Sprachmelodie, Klangfarbe und Rhythmus zunächst zur Identifizierung von einzelnen Sprechern und Stimmungen. Bei der Aneignung von Sprache ist besonders das Spiel mit den weitgehend musikalischen Elementen von stimmlichen Lauten in Form von Brabbeln und Lallen von Bedeutung. Die angeborene Musikalität ist daher gewissermaßen ein Nebenprodukt des menschlichen Spracherwerbs. In diesem Seminar sollen die prosodischen Merkmale von Sprache und Musik am Beispiel von Gedichtvertonungen analysiert und miteinander verglichen werden. Dabei soll anhand verschiedener Vertonungen ein und desselben Gedichtes aufgezeigt werden, dass die sprachliche Klanggestalt eines Gedichtes auch zu ganz verschiedenen musikalischen Ausprägungen führen kann.

Teilnahmevoraussetzungen, notwendige Vorkenntnisse

Grundkenntnisse in Musiktheorie (wünschenswert - nicht Voraussetzung)

Literaturangaben

Adorno, T.W.: Musik, Sprache und ihr Verhältnis im gegenwärtigen Komponieren.