„Die Wissenschaft“ ist in öffentlichen Debatten derzeit (wieder einmal) sehr präsent. Klimawandel, Umweltzerstörung, Pandemie, Krieg, Wirtschaftskrise, Demographie: Bei allen der größeren Herausforderungen des mittlerweile fortgeschrittenen 21. Jahrhunderts fungiert „die Wissenschaft“ als zentrale Anlaufstelle für Problemformulierungen und Lösungsvorschläge. Zugleich findet sich „die Wissenschaft“ herausgefordert, sich gegenüber der Öffentlichkeit zu erklären und ihre Glaubwürdigkeit zu versichern.
In diesem Seminar unternehmen wir den Versuch, uns von der Logik der teilweise hitzigen öffentlichen Debatten zu lösen und einen Schritt zurück zu treten. Wir nähern uns „der Wissenschaft“ aus einer historisch-soziologischen Perspektive. Das soll keineswegs eine Art „Flucht in den Elfenbeinturm“ bedeuten – im Gegenteil: wir wollen uns Begrifflichkeiten und Analysewerkzeuge aneignen, auch, um auf aktuelle Debatten mit einem soziologisch geschärften Blick schauen zu können.
Das bedeutet, dass wir uns zunächst damit auseinandersetzen, wie man Wissenschaft als spezifisch soziologischen Gegenstand fassen kann. Was macht die moderne Wissenschaft – soziologisch gesehen – aus? Danach gehen wir der Frage nach, wie sich zentrale Elemente der Wissenschaft historisch herausgebildet und verändert haben. Angesichts der Vielzahl an Möglichkeiten konzentrieren wir uns auf bestimmte soziale Rollen (z. B. „der Wissenschaftler/die Wissenschaftlerin“), Organisationen (z. B. „die Universität“) und Institutionen (z. B. „die Publikation“ oder „das peer review“) der Wissenschaft. Ergänzend werfen wir einen Blick auf Veränderungen im Verhältnis der Wissenschaft zu anderen gesellschaftlichen Feldern. Das Ziel des Seminars ist nicht nur, einen Überblick über den gesellschaftlichen Teilbereich Wissenschaft zu erarbeiten, sondern darüber hinaus den Blick für die historische Gewordenheit sozialer Phänomene zu schärfen, die uns heute zuweilen als selbstverständlich erscheinen.
Die Bereitschaft zur Lektüre englischsprachiger Literatur ist für die erfolgreiche Teilnahme am Seminar hilfreich.
Empfohlene Literatur zur Einführung:
Weingart, P. (2003). Wissenschaftssoziologie. Bielefeld: transcript.
Maasen, S. et al. (2012). Handbuch Wissenschaftssoziologie. Wiesbaden: Springer.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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30-M22 Fachmodul Soziologische Theorie/ Geschichte der Soziologie I | 1. Vertiefendes Theorieseminar | Studienleistung
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2. Vertiefendes Theorieseminar | Studienleistung
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- | benotete Prüfungsleistung | Studieninformation | |
30-M31 Fachmodul Soziologische Theorie/ Geschichte der Soziologie II (erweitert) | Vertiefendes Theorieseminar 1 | Studienleistung
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Vertiefendes Theorieseminar 2 | Studienleistung
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- | benotete Prüfungsleistung | Studieninformation | |
30-M4 Soziologische Theorie I | Vertiefendes Theorieseminar | Studienleistung
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- | benotete Prüfungsleistung | Studieninformation | |
30-M9 Soziologische Theorie II (Vertiefung) | Vertiefungsseminar zur soziologischen Theorie I | Studienleistung
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Studieninformation |
Vertiefungsseminar zur soziologischen Theorie II | Studienleistung
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- | benotete Prüfungsleistung | Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.