300750 How dare you? - Die Macht der Metainvektiven (S) (SoSe 2024)

Inhalt, Kommentar

Das Seminar zielt darauf ab, kommunikative Formen des „Metainvektiven“ zu bestimmen und seine diskursiven Effekte anhand exemplarischer Fälle empirisch zu rekonstruieren. Während mit „Invektiven“ kommunikative Formen der Herabsetzung gemeint sind, bezeichnet der Begriff „Metainvektive“ jene Kommunikation, die den invektiven Gehalt einer einzelnen Äußerung oder Handlung bzw. institutionalisierter Handlungs- oder Äußerungsmuster explizieren, diese innerhalb eines bestimmten (normativen) Interpretationsrahmens einordnen und auf ihre Effekte hin reflektieren. Die öffentliche Empörung oder gar Skandalisierung von Darstellungs-, Äußerungs- oder Verhaltensweisen, die beispielsweise als sexistisch, rassistisch oder kolonialistisch markiert werden, sind einige aktuell virulente Ausdrucksformen des Metainvektiven, die dessen Diskursmacht deutlich werden lassen. Metainvektive haben allerdings selbst das Potential invektiv zu wirken, woraus sich äußerst kontingente Diskursdynamiken ergeben können, denen sich das Seminar widmen wird. Besonders riskant und daher für eine empirische Untersuchung auch besonders geeignet sind Kommunikationsereignisse, die sich im Grenzbereich zwischen Humor und/oder Kritik einerseits und Invektivität andererseits bewegen und die metainvektiven Resonanzen, die selbige auslösen. Diskussionen rund um die Frage, was die politische Satire darf und wo die Kunstfreiheit endet, sind hierfür eindrückliche Beispiele.

Das Seminar teilt sich in zwei Blöcke. Im ersten Block diskutieren wir die theoretischen Grundlagen der Invektivitätsforschung und ihre mediensoziologische Relevanz. Die Studierenden bilden für den zweiten Block Arbeitsgruppen und wählen Fallbeispiele aus. Im zweiten Block erarbeiten wir gemeinsam ein gegenstandsangemessenes methodisches Konzept für die exemplarischen und vergleichenden Analysen der Fallbeispiele.

Literaturangaben

Bergmann, Jörg/Luckmann, Thomas (Hg.) (2013[1999]): Die kommunikative Konstruktion von Moral (Band 1 und 2)
http://www.verlag-gespraechsforschung.de/2013/bergmann.html

Ellerbrock, D., Koch, L., Müller-Mall, S., Münkler, M., Scharloth, J., Schrage, D., & Schwerhoff, G. (2017). Invektivität - Perspektiven eines neuen Forschungsprogramms in den Kultur- und Sozialwissenschaften. Kulturwissenschaftliche Zeitschrift, 2(1), 2–24. doi:10.25969/mediarep/3593

Scharloth, Joachim (2017): Hassrede und Invektivität als Gegenstand der Sprachwissenschaft und Sprachphilosophie: Bausteine zu einer Theorie des Metainvektiven. In: Aptum, 2/2017. S. 116-132.

Scharloth, J. (2023): Notes on invectivity and metainvectivity. In: Invective Discourse, hrsg. von Simon Meier-Vieracker, Heidrun Kämper und Ingo H. Warnke. De Gruyter, S. 11-26.

Lehrende

Termine ( Kalendersicht )

Rhythmus Tag Uhrzeit Format / Ort Zeitraum  
wöchentlich Di 10-12 D2-136 09.04.-16.07.2024
nicht am: 21.05.24

Fachzuordnungen

Modul Veranstaltung Leistungen  
30-M-Soz-M11a Mediensoziologie a Seminar 1 Studienleistung
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Seminar 2 Studienleistung
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- benotete Prüfungsleistung Studieninformation
30-M-Soz-M11b Mediensoziologie b Seminar 1 Studienleistung
Studieninformation
Seminar 2 Studienleistung
Studieninformation
- benotete Prüfungsleistung Studieninformation
30-MGS-3 Hauptmodul 2: Sozialisation und Bildung Seminar 1 Studienleistung
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Seminar 2 Studienleistung
benotete Prüfungsleistung
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30-MeWi-HM2 Medien und Gesellschaft Lehrveranstaltung I benotete Prüfungsleistung
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Lehrveranstaltung II Studienleistung
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Lehrveranstaltung III Studienleistung
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Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.

Studiengang/-angebot Gültigkeit Variante Untergliederung Status Sem. LP  
Studieren ab 50    

Mögliche Studienleistungen:
- Referat, Moderation oder Protokollierung einer Sitzung im ersten Block (Theoretische Grundlagen)
- Präsentation eines Fallbeispiels (mit Datenmaterial) oder eines Vorschlags für eine geeignete Analysemethode oder der Anleitung der Analysesitzung

Prüfungsleistung:
- Hausarbeit (im Umfang von 20 Seiten + Kurzpräsentation der Analyseergebnisse in Form eines Wikis)

Lernraum (E-Learning)

Zu dieser Veranstaltung existiert ein Lernraum im E-Learning System. Lehrende können dort Materialien zu dieser Lehrveranstaltung bereitstellen:

registrierte Anzahl: 13
Dies ist die Anzahl der Studierenden, die die Veranstaltung im Stundenplan gespeichert haben. In Klammern die Anzahl der über Gastaccounts angemeldeten Benutzer*innen.
Adresse:
SS2024_300750@ekvv.uni-bielefeld.de
Lehrende, ihre Sekretariate sowie für die Pflege der Veranstaltungsdaten zuständige Personen können über diese Adresse E-Mails an die Veranstaltungsteilnehmer*innen verschicken. WICHTIG: Sie müssen verschickte E-Mails jeweils freischalten. Warten Sie die Freischaltungs-E-Mail ab und folgen Sie den darin enthaltenen Hinweisen.
Falls die Belegnummer mehrfach im Semester verwendet wird können Sie die folgende alternative Verteileradresse nutzen, um die Teilnehmer*innen genau dieser Veranstaltung zu erreichen: VST_388288075@ekvv.uni-bielefeld.de
Reichweite:
13 Studierende direkt per E-Mail erreichbar
Hinweise:
Weitere Hinweise zu den E-Mailverteilern
E-Mailarchiv
Anzahl der Archiveinträge: 1
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Letzte Änderung Grunddaten/Lehrende:
Mittwoch, 15. November 2023 
Letzte Änderung Zeiten:
Dienstag, 2. April 2024 
Letzte Änderung Räume:
Dienstag, 2. April 2024 
Art(en) / SWS
S / 2
Einrichtung
Fakultät für Soziologie
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388288075