230500 Armut und Gesundheit in Literatur und Lebenswelt (S) (WiSe 2025/2026)

Inhalt, Kommentar

Soziale Unterschiede in der Gesundheit, die auch als gesundheitliche Ungleichheiten bezeichnet werden, stellen eine extreme Ausprägungsform sozialer Ungleichheiten dar. Zu den Krankheiten, die bei Personen mit niedrigem sozialen Status häufiger auftreten als bei Personen mit mittlerem oder hohem sozialen Status, zählen etwa Krebserkrankungen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen bis hin zu psychischen Erkrankungen wie Depressionen oder Angststörung. Mit Blick auf das Einkommen sprechen Studien von einer um fünf bis zu zehn Jahre verringerten mittleren Lebenserwartung bei Geburt im Vergleich von Personen mit niedrigen und hohen Einkommen. Der Zusammenhang von Armut und Gesundheit wird jedoch nicht nur empirisch erforscht, er ist auch Gegenstand literarischer Produktion.

In diesem Seminar wollen wir uns aus Sicht der Gesundheits- und der Literaturwissenschaft mit der Schnittstelle ,Armut und Gesundheit‘ befassen. Die qualitative Gesundheitsforschung fragt, was Gesundheit für Personen bedeutet, wie gesundheitliche Risiken subjektiv bewertet werden, wie bestimmte Bevölkerungsgruppen gesundheitsbezogen handeln oder wie die Gesundheitsversorgung subjektiv erlebt und gedeutet wird. Die Literaturwissenschaft hat sich im Forschungsfeld Literatur und Medizin intensiv mit Pathographien bzw. Fallgeschichten beschäftigt und die Verarbeitung und literarische Gestaltung gesundheitsbezogenen Wissens untersucht. Wenig erforscht sind allerdings solche Pathographien, die dies mit Schilderungen und Reflexionen über den ökonomischen Status von Erkrankten verknüpfen.

Nach einer Klärung der Fragen, wie Armut sozialtheoretisch und soziologisch gefasst werden kann und in welchem Zusammenhang sie mit Gesundheit steht, soll ein besonderer Schwerpunkt darauf liegen zu untersuchen, wie unterschiedliche literarische (Kurzgeschichten, Romane, Filme) und nicht-literarische Texte (qualitative Studien, narrative Interviews) den Zusammenhang von Armut und Gesundheit narrativieren. Hierzu sind auch erzähltheoretische Grundkenntnisse erforderlich, die im Seminar ebenfalls vermittelt werden. (Einen literarischen Wunschtext legen wir zu Semesterbeginn gemeinsam fest.)

Nach der Teilnahme am Seminar sind Studierende in der Lage...
- ein Grundverständnis der Phänomene Armut und Gesundheit im Zusammenspiel zu entwickeln
- unterschiedliche disziplinäre Herangehensweisen an den Zusammenhang von Armut und Gesundheit zu benennen und zu erläutern
- in einen interdisziplinären Dialog an der Schnittstelle von Gesundheits- und Literaturwissenschaft zum Thema Armut und Gesundheit eintreten zu können
- verschiedene narrative Formate, in denen das Phänomen eine Rolle spielt, kompetent zu analysieren

Studienleistungen: Sitzungsprotokoll, Textpatenschaft, Textvorstellung

Lehrende

Termine ( Kalendersicht )

Rhythmus Tag Uhrzeit Format / Ort Zeitraum  
wöchentlich Mi 14-16   13.10.2025-06.02.2026

Fachzuordnungen

Modul Veranstaltung Leistungen  
23-GER-PLit2_a Literatur in der Gegenwart: Kultur, Medien, Digitalität Veranstaltung 1 (mit Modulprüfung) Studienleistung
benotete Prüfungsleistung
Studieninformation
Veranstaltung 2 Studienleistung
Studieninformation

Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.

Studiengang/-angebot Gültigkeit Variante Untergliederung Status Sem. LP  
Studieren ab 50    

Keine Konkretisierungen vorhanden
Kein E-Learningangebot vorhanden
Adresse:
WS2025_230500@ekvv.uni-bielefeld.de
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Falls die Belegnummer mehrfach im Semester verwendet wird können Sie die folgende alternative Verteileradresse nutzen, um die Teilnehmer*innen genau dieser Veranstaltung zu erreichen: VST_555334279@ekvv.uni-bielefeld.de
Hinweise:
Weitere Hinweise zu den E-Mailverteilern
Letzte Änderung Grunddaten/Lehrende:
Mittwoch, 7. Mai 2025 
Letzte Änderung Zeiten:
Freitag, 1. August 2025 
Letzte Änderung Räume:
Freitag, 1. August 2025 
Art(en) / SWS
Seminar (S) / 2
Einrichtung
Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft
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ID
555334279